Die katholische Kita St. Bonifatius ist eine der größten Tageseinrichtungen für Kinder in Wiesbaden. Mit rund 160 Betreuungsplätzen finden eine Vielzahl von Kindern im Alter von 6 Monaten bis zum 10. Lebensjahr einen Platz in unserer Einrichtung.
Ähnlich wie in den letzten Ausgaben von der Kita St. Andreas und der Kita Clemenshaus beschrieben, arbeitet auch unsere Einrichtungen nach dem Konzept der Offenen Arbeit in unterschiedlichsten Funktionsbereichen. In 14 Bereichen wie z. B. Bauraum, Bibliothek, Baumhaus (Forscherbereich), Spiele- und Medienbereich, Kinderküche oder Werkstatt haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Interessen nachzugehen.
Wir als pädagogische Fachkräfte haben hierbei die Aufgabe gute Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich alle Kinder in der Einrichtung nicht nur wohlfühlen, sondern für ihr Tun auch gute, eigenständige Entscheidungen treffen können. Diese Rahmenbedingungen werden maßgeblich durch „das Bild vom Kind“ und „das Rollenverständnis der PädagogInnen“ geprägt und leiten das Handeln der Fachkräfte.
Die Beteiligung der Kinder bezieht sich nicht nur auf die Entwicklung emotionaler, sozialer und demokratischer Kompetenz. Kinder als Betroffene in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und daran mitwirken zu lassen, ist ein wichtiges Grundprinzip unserer pädagogischen Arbeit sowie fachlichen Haltung.
Aus der Aufgabe der Kindertageseinrichtung, die gesamte Persönlichkeit des Kindes zu fördern, folgt, dass sie sich in ihrem pädagogischen Einsatz an diesen Grundvoraussetzungen orientiert, d.h. dass sie ihre pädagogischen Angebote vorwiegend aus Situationen entwickelt, die für die Kinder bedeutsam sind.
Dies setzt voraus, dass sich ErzieherInnen als Lebensbegleiter der Kinder verstehen und sind. Somit ist ein gemeinsames Lernen nur auf Augenhöhe möglich. Hierfür ist der Ausgangspunkt unserer Arbeit in der Kita St. Bonifatius “das kompetente Kind”. Die Fachkräfte müssen eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber den Kindern entwickeln und leben.
Kinder sind wach, neugierig und klug. Kinder sind lernbegeistert und lernen im Tun. Kinder sind Partner im Kita-Alltag. Sie erleben sich gleichberechtigt mit den Erzieherinnen und Erziehern; lernen und leben auf Augenhöhe.
Diese Grundhaltung wird in unserer Kindertageseinrichtung gelebt und erfüllt somit auch gleichzeitig den Ansatz des kooperativen Arbeitens, der sich darüber hinaus auf die Eltern, die Zusammenarbeit mit den ErzieherInnen und somit über ein vertrauensvolles Zusammenspiel zwischen Kindern, ErzieherInnen und Eltern erstreckt. In diesem Grundkontext mündet dann auch das Leitbild der Kita „Wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen; so wie Gott sie uns gab, so muss man sie haben und lieben.“
Um den Kindern in dieser Form begegnen zu können, ist es sehr wichtig, dass wir als Fachkräfte uns unserer eigenen Rolle bewusst sind.
Im Rahmen der pädagogischen Reflexion unserer Arbeit wurde deutlich, dass sich die Rolle der ErzieherIn immer mehr von der AnimateurIn hin zur EntwicklungsbegleiterIn von Kindern verändert hat. Uns ist es wichtig, dass sich Kinder und Eltern in unserer Tageseinrichtung wohl fühlen und eine Atmosphäre von Angenommensein spüren.
Um jedes Kind in seiner Einzigartigkeit und Persönlichkeit unterstützen zu können, sammeln wir möglichst viele Informationen über die Lebenssituation und das Umfeld des Kindes. Durch genaues Beobachten und Zuhören sind wir sensibel für die Bedürfnisse und Entwicklungsprozesse der Kinder.
Wir schaffen vielfältigste Möglichkeiten, Anreize und Lernangebote, um auf die Interessen und gegenwärtigen Situationen (Jahreszeiten, religiöse Feste, …) eingehen zu können. Wir bieten den Kindern Möglichkeiten an, um ein möglichst lebensnahes Lernen zu unterstützen.
Unser Ziel ist es, Kinder mit ihren Fragen und Interessen ernst zu nehmen, ihnen Raum und Zeit zum Experimentieren und Ausprobieren zu lassen. Wir geben ihnen keine Lösungen vor, sondern ermutigen sie, sie selbst zu finden. Wir unterstützen und begleiten diese Lernprozesse und ermuntern die Kinder dazu, bei Fehlschlägen nicht aufzugeben. Weiterhin trauen wir ihnen zu, den Alltag mit zu gestalten und schrittweise Verantwortung zu übernehmen (z.B. der Bibliotheksführerschein ermöglicht ein eigenständiges Nutzen der Bücherei).
Unsere Aufgabe ist es, den Kindern zu ermöglichen, selbst-, sozial-, sach- und lernmethodische Kompetenzen zu entwickeln. Dazu gehört auch, dass wir mit den Kindern in den verschiedensten Situationen planen, handeln und gemeinsam Erfahrungen sammeln. Somit erleben sie ErzieherInnen als Lehrende und Lernende zugleich.
Wir verfolgen gesellschaftliche Entwicklungen und überprüfen, welche Konsequenzen sich daraus für unsere pädagogische und religiöse Arbeit ergeben. Wir nutzen unser Fachwissen um Praxiserfahrungen individuell im Team zu reflektieren. Gegebenenfalls holen wir uns Unterstützung zur Erweiterung unserer Kenntnisse und Fähigkeiten (z.B. fachkundige Eltern, Referenten, Fachberatung, Experten). Wir lesen Fachliteratur und informieren uns gegenseitig über aktuelle fachliche Entwicklungen, um uns damit auseinandersetzen zu können. Wir organisieren regelmäßig interne Konzeptionstage und besuchen darüber hinaus externe Fortbildungen. Jährlich findet eine umfassende Reflexion der pädagogischen Arbeit im Rahmen der Qualitätskonferenz statt.
Diese Schritte tragen dazu bei, dass die pädagogische Qualität unserer Arbeit gewährleistet und weiterentwickelt wird.
Gerne ermöglichen wir Ihnen, sobald sich die Corona Lage wieder beruhigt hat, einen Besuch in unserer Kita um einen Einblick in unser Tun zu erhalten. Wir freuen uns auf Sie:
„TÜREN AUF! - Herzlich Willkommen“.
Kita-Leitungsteam