St. Bonifatius Wiesbaden

Erster „Vorlesemarathon“ in der Kita Maria Hilf

Gemeindebrief, Kinder Familie Minis, Kindertagesstätten, KITASPhilippe Jaeck

Ein Polizeikommissar, eine Feuerwehrfrau, ein Kommunalpolitiker, eine Gemeindereferentin, ein Kaplan, eine Logopädin, eine Köchin und viele andere: Sie lesen normalerweise in ihrem beruflichen Alltag nicht vor. Doch für den ersten Vorlesemarathon, den Nina Voss, Kommissarische Leiterin der Kita Maria Hilf, am bundesweiten Vorlesetag organisiert hatte, ließ sich niemand lange bitten: „Wir haben viele unserer Kooperationspartner angeschrieben, und ich hätte den Tag nachher doppelt besetzen können“, freut sich die Pädagogin, die an diesem Tag gleich dreizehn sehr engagierte Vorlesende zur Verfügung hatte.

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Auch die regelmäßigen Vorlesepatinnen der Kita waren selbstverständlich dabei. Und so gab es während der gesamten Öffnungszeit der Einrichtung von 7.30 bis 17 Uhr Vorlesen nonstop. In Kleingruppen konnten es sich die Kinder auf einem gemütlichen Sofa abseits vom Trubel bequem machen und hörten zum Beispiel Kaplan Frank Fieseler zu, der ein „Mitmachbuch“ mitgebracht hatte: Die Kinder konnten auf Punkte drücken, pusten, reiben – und auf der nächsten Seite hatte sich dann Entsprechendes „getan“. Kommissar Christoph Müller vom benachbarten 1. Polizeirevier hatte natürlich eine Polizeigeschichte dabei.

Den Lesepaten und -patinnen hatte man freie Auswahl beim Lesestoff gelassen, „aber wir haben natürlich auch einen eigenen Fundus an Büchern und waren nochmal extra in der Mauritius-Mediathek, um für diesen Tag noch weitere auszuleihen“, sagte Nina Voss. Für alle, die gelesen haben, hatten die Kinder noch ein kleines Geschenk gebastelt: Ein Lesezeichen zur Erinnerung an den Vorlesetag, selbst bemalt und gestaltet. Den Lesepaten machte es sichtlich Spaß, den Kindern ihre Lieblingsbücher zu präsentieren. Und jedes Kind erhielt nach Abschluss einer Leseeinheit eine Urkunde, die von der Stiftung Lesen – Ideengeber des Deutschen Vorlesetages – für „prima Zuhören“ ausgestellt wurde. Manche sammelten da sogar mehrere Urkunden ein. „Wir haben Kinder, die es gewohnt sind, vorgelesen zu bekommen, genauso wie solche, die das nicht unbedingt von zu Hause kennen. Allen macht es hier aber sehr viel Spaß“, sagte Nina Voss. Die Kita Maria Hilf, eine katholische Einrichtung mit 80 Kindern, nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kita“ teil und legt daher besonderen Wert auf Sprachentwicklung und -förderung.

Anja Baumgart-Pietsch