Impuls aus unserem Gemeindebrief 5/2017
Ich habe in einem der Kommunionkurse gefragt, wie das wohlfür die Jünger damals war, als Jesus plötzlich weg war – und doch unter ihnen. Ein Kind sagte, dass sich die Jünger sicherlich über die Auferstehung freuten, aber dass es für sie vielleicht auch verwirrend war und sie sich erst einmal neu orientieren mussten. Ja, nach den Aufregungen, den Verwirrungen, der Trauer und der Freude der Kar- und Ostertage muss für die Jünger eine Neu-Orientierung stehen.
Wie geht es jetzt weiter? Was machen wir jetzt? Wie können wir im Sinne Jesu hier auf Erden weiterleben? Kann das überhaupt gehen? Die Jünger haben für sich damals eine Antwort gefunden und eine Entscheidung getroffen.
Doch auch wir müssen uns immer wieder neu diese Fragen stellen, für unser eigenes Leben, für unsere Gesellschaft aber auch für die Kirche. Die Feiertage im Mai und im Juni bieten da, wie ich finde, eine Orientierung, eine Hilfe. Die Maiandachten richten den Blick auf Maria, die ihren Standpunkt klar gemacht hat, indem sie mit ihrem „Ja“ zu Gottes Plan ihr Leben auf den Kopf gestellt, sich neu orientiert hat. Das war sicherlich nicht immer einfach. Maria kann uns Vorbild sein, Orientierung, sie dürfen und können wir um Hilfe bitten.
Wie geht es jetzt weiter? Wie können wir im Sinne Jesu hier auf Erden weiterleben? Ja, es geht weiter – mit Jesus Christus. Es geht weiter, wenn wir all das, was wir tun, aus dem Glauben an Jesus Christus heraus tun. Wenn wir auf die Liebe Gottes bauen und ihr vertrauen, wenn wir von dem, was wir leben und tun, überzeugt sind. Ein Text von Julia Engelmann bringt es auf den Punkt:
„Es geht doch darum, dass wir uns kennen. Mehr als darum, dass wir mal einsam waren. Es geht nicht um das, was uns trennt, sondern um das, was wir gemeinsam haben. Es geht nicht um’s Gewinnen, sondern darum, dass du kämpfst. Es geht nicht darum, was wir haben, sondern um das, was wir draus machen. Es geht nicht um den Witz, sondern darum, dass wir lachen.
Es geht nicht darum, ob du ein Nerd bist oder vielleicht leise. Es geht darum, dass du du bist, egal auf welche Weise. Und es geht nicht darum, wie viel, sondern darum, dass du gibst. Und es geht nicht darum, wen, sondern darum, dass du liebst. Es geht nicht um was wir tragen, wie wir lächeln, wie wir reiben. Es geht darum, was wir sagen, ob wir echt sind, was wir meinen.“ (Julia Engelmann in: „Stille Wasser sind attraktiv“)
Ich wünsche Ihnen einen vertrauensvollen Mai mit guten Entscheidungen.
Ihre
Carolin Enenkel