St. Bonifatius Wiesbaden

Sprachförderung

Ein buntes, lebendiges Kinderhaus

Gemeindebrief, Kinder Familie Minis, Kindertagesstätten, KITASPhilippe Jaeck

Unsere Kindertagesstätte St. Elisabeth, welche zur Kirchengemeinde St. Bonifatius Wiesbaden gehört, gibt es seit 1954. Sie liegt im lebendigen, kulturell vielfältigen Westend. Im dicht besiedelten Stadtgebiet hat unsere Kita den Vorzug, ein großflächiges, alt eingewachsenes Außengelände zu besitzen.

In unserer Einrichtung werden 104 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betreut. Wir öffnen täglich um 7:30 und betreuen 60 Kinder ganztags bis 17 Uhr und 44 Kinder bis 15 Uhr. Unsere Angebote innerhalb, als auch außerhalb der Gruppen richten sich an den Bedürfnissen der Kinder aus. Denn wie das Westend, so ist auch unsere Kita interkulturell.

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In unserer Kita gibt es insgesamt fünf Elementargruppen, vier altersgemischte Elementargruppen von 3 bis 5 Jahren: mit insgesamt 82 Kindern, außerdem eine altershomogene Gruppe mit 22 Kindern im letzten Kindergartenjahr. Unsere Gruppen arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz und sind teilgeöffnet. Dies bedeutet, wir greifen Themen, Situationen, Interessen und Fragen der Kinder im Alltag auf und integrieren sie in unsere pädagogische Arbeit und Angebote. Wir thematisieren diese auf die unterschiedlichsten Arten. Wir ermutigen die Kinder, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet der Morgenkreis, der bei uns um 9 Uhr beginnt. Zum Ende des Morgenkreises entscheiden die Kinder, ob und an welchem Projekt sie teilnehmen, mit wem sie spielen und in welchen Raum sie gehen möchten. Sie wählen sich mit ihrem Foto auf der „Freinettafel“ in den Bewegungsraum oder das Außengelände ein, sie gehen töpfern oder forschen. Natürlich wollen viele Kinder auch einfach in ihrer Gruppe bei ihren Bezugserziehern bleiben und dort spielen.

Die Vielfalt der Kulturen bedingt, dass die Sprache ein Schwerpunkt unserer Kita ist. Seit 2016 nehmen wir an dem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Bundesprogramm „Sprach-Kitas – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil. Dieses Programm beinhaltet die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, die Inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Konkret bedeutet das, dass wir alles, was wir machen, sprachlich begleiten, sodass sich der Wortschatz der Kinder schnell und spielerisch erweitert. Wir achten darauf, den Kindern aufmerksam zuzuhören, auf ihre Interessen und Bedürfnisse einzugehen, stets Blickkontakt mit den Kindern zu halten und ihnen mit Offenheit, Wertschätzung und Akzeptanz zu begegnen. Unser Privileg ist auch, dass wir viele Sprachen in unserem Team vertreten haben (persisch, polnisch, italienisch, spanisch, englisch). Hierdurch können wir viele Eltern in ihrer Muttersprache erreichen und damit von Anfang an eine vertrauensvolle Bindung aufbauen.

Es sind im Rahmen der Sprach-Kita einige Projekte mit den Kindern entstanden, wie unser Einkaufsprojekt, bei dem die Kinder spielerisch die Lebensumwelt erkunden und unser Kochprojekt, bei dem die Kinder nicht nur gemeinsam kochen, sondern auch die Eltern dazu eingeladen sind, teilzunehmen. Unsere Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum in Mainz ermöglicht es allen Kindern regelmäßig Neues zu erleben. Sie lernen ihre Umgebung kennen, sammeln kulturelle und naturkundliche Erfahrungen und lernen sich im Straßenverkehr zu verhalten. Von daher steht der regelmäßige Besuch des Museums fest im Plan.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die musikalische Früherziehung. Alle Kinder singen regelmäßig Lieder oder spielen auf unseren Trommeln oder Orff Instrumenten. Zusätzlich konnten wir nun schon im dritten Jahr die Zusammenarbeit mit der Musikschule Wiesbaden anbieten, welche unseren vier- und fünfjährigen Kindern kostenfrei die Möglichkeit gibt, über Singen und Sprechen, Musik und Bewegung erste musikalische Fertigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten spielerisch vermittelt zu bekommen, die für die Persönlichkeits- und Sprachentwicklung positiv sind.

Wir sehen die Vielfalt in unserer Kita als Bereicherung an und es ist uns sehr wichtig, die Eltern in unsere Arbeit mit einzubeziehen. Regelmäßige Gespräche an der Tür und die jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche ermöglichen uns einen guten am Kind orientierten Austausch. Gemeinsam schaffen wir so gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Kinder zu eigenständigen Persönlichkeiten, geben ihnen Sicherheit und Geborgenheit.

Vor all unserem Bemühen aber steht unser christliches Menschenbild. Danach wollen wir unsere Arbeit ausrichten. In seinem ersten Brief an die Korinther schreibt Paulus das Hohelied der Liebe, welches mit dem Vers endet:

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ (1 Kor 13,1ff )

Hätten wir die Liebe nicht zu unserer Arbeit, unsere Zuwendung zu allen uns anvertrauten Kindern und deren Familien, dann würden uns die Offenheit und das Wohlwollen fehlen, die unsere Kita ausmachen.

Angelika Baltz, Kitaleiterin und das Team St. Elisabeth

Aktuell passen wir unsere pädagogische Arbeit den Hygieneverordnungen, bedingt durch die Coronapandemie, an.