St. Bonifatius Wiesbaden

Asche auf mein Haupt

Gemeindebrief, Gottesdienste, Theologie SpiritualitätPhilippe Jaeck

Aschermittwoch 2021: manches ist anders!

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Schulgottesdienste

Die Schulgottesdienste werden nicht in gewohnter Weise stattfinden, da hier zum Teil Kinder aus drei verschiedenen Schulen aus jeweils vier (oder mehr) verschiedenen Klassen zusammen gekommen sind.

Natürlich können Familien mit ihren Kindern auch die regulären Aschermittwochsgottesdienste in unseren Kirchen besuchen.

Gibt es eine Austeilung des Aschenkreuzes?

In der gewohnten Weise nicht, da die Übertragungsgefahr von Viren besteht. Rom und das Bistum empfehlen eine „Aschestreuung auf das Haupt“.

Die Messe am Aschermittwoch, 18 Uhr wird auch gestreamt. Folgen Sie diesem Link zu unserem YouTube-Kanal: www.youtube.com/channel/UCGfmIGMNNo28SNYALgR5-Mw/live

Hintergrund

Wir alle kennen die Redewendung „Asche auf mein Haupt“. Ein Schuldeingeständnis. Ein Mensch steht dazu, dass er etwas falsch gemacht hat. Wer „Asche auf sein Haupt“ streut, will zeigen, dass er etwas bereut. Darum lassen sich Christen bis heute an Aschermittwoch ein Kreuz aus geweihter Asche auf die Stirn zeichnen. Asche ist ein Zeichen der Buße und Umkehr und symbolisiert Neuanfang und seelische Reinigung. Menschen, die eine Sünde begangen hatten, trugen ab Aschermittwoch bis Ostern Bußkleider, wurden mit Asche bestreut und symbolisch sogar aus der Kirche geworfen. Sie „gehen in Sack und Asche“. In den nächsten 40 Tagen erhielten die Sünder die Gelegenheit, Buße zu tun und ihre Taten zu bereuen. Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gemeinde aufgenommen. Den Brauch der allgemeinen Aschenbestreuung gibt es seit dem 11. Jahrhundert. Aber auch schon im Alten Testament finden wir Asche als Symbol der Reue und Umkehr. Als Jona der Stadt Ninive die Zerstörung ankündigt, zieht der König ein Bußgewand an und setzt sich in die Asche.

Ganz gleich, ob wir die Asche in Form eines Aschenkreuzes auf der Stirn oder auf unser Haupt gestreut empfangen, beim Symbol Asche dürfen wir keineswegs nur an das Zerstörte denken. Wir wissen, welch guter Dünger Asche ist. Viele Waldbrände z.B. in Nordamerika dienen auch der Erneuerung des Waldes. Durch die Asche entstehen fruchtbare Böden, auf denen neues wachsen kann. So ist der Empfang der Asche am Aschermittwoch nicht nur ein Schuldbekenntnis sondern ein wichtiger Neuanfang, der Altes hinter sich lässt und neue Wege geht. Ein Tag des Aufbruchs.

In diesem Sinne wünschen wir eine Fastenzeit des Aufbruchs und des Neubeginns.

Andreas Schuh, Gemeindereferent
Foto: Levin Carden / Adobe Stock