St. Bonifatius Wiesbaden

Stabat Mater von Dvořák – ein purer Hörgenuss!

GemeindebriefPhilippe Jaeck
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Der Chor von St. Bonifatius singt in seinem großen Jahreskonzert am 26. Oktober 2019 um 19 Uhr das Stabat Mater von Antonín Dvořák in der St. Bonifatiuskirche. Das romantische Werk mit voll besetztem Orchester interpretiert den aus dem Mittelalter stammenden Text in all seinen Facetten und Gefühlswelten. Die Trauer der Mutter Maria um den gekreuzigten Sohn Jesus wird gleichsam plastisch herausgearbeitet, dabei istdie Melodie so einprägsam und schön, dass das Konzert für Hörer und Sänger gleichermaßen ein Erlebnis sein dürfte. Leider wird das eingängige Werk sehr selten aufgeführt.

Im Gegensatz zu anderen Werken des Komponisten handelt es sich nicht um ein Auftragswerk, weswegen die Forschung die Motivation zu so einer großen Komposition in Dvoraks Biografie sucht. Zwar wird im Allgemeinen der Tod der Tochter des Komponisten namens Josefa nach nur zwei Tagen im Sommer 1875 dafür angenommen. Jedoch erscheint diese Vermutung – Dvorak selbst hat sich dazu nie geäußert - angesichts der sehr hohen Kindersterblichkeit und des halben Jahres bis zum Beginn der Komposition doch sehr vage. Vielmehr wird angenommen, dass sein Amt als Organist der St. Adalbert-Kirche (Sv. Vojtech) in Prag dazu geführt hat, sich einer großen Stabat Mater-Vertonung anzunehmen. Er ließ zunächst die Komposition liegen, vollendete sie aber recht zügig nach einem weiteren familiären Schicksalsschlag, nämlich dem Verlust zweier weiterer Kinder durch einen Giftunfall und durch Pocken innerhalb eines Monats im Spätsommer 1877. Am 13. November 1877 war die Komposition fertiggestellt.

Die Vorlage bildet das lateinische Reimgebet „Stabat Mater“, das Jacopone da Todi (+1306) oder seinem franziskanischen Umfeld zugeschrieben wird. Die zehn Strophen im Schweifreim (aabccb) bilden die äußere Struktur, die darauf hindeutet, dass das gesungene Gedicht im Wechsel zwischen zwei Chorgruppen aufgeführt wurde.

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Diesmal konnte der Chor wieder Orchestermusiker des Hessischen Staatsorchesters gewinnen sowie hochkarätige Solisten. Neben Diana Schmid, die den regelmäßigen Besuchern der Konzerte bestens bekannt ist, singt Betsy Horne die äußerst anspruchsvolle Sopran-Partie. Als Tenor wird Christian Rathgeber zu hören sein, als Bass Johannes Hill, der ebenfalls in der Region bestens bekannt ist. Diese Solisten in Dvořáks wunderschönen Duetten und Quartetten zu hören wird ein Erlebnis werden. Roman Twardy dirigiert das Konzert.

Falls Sie vorhaben, in Zukunft bei uns mitzusingen und etwas Chorerfahrung haben, können Sie sich gerne beim Chorleiter oder einem Chormitglied melden und zu einer Schnupperstunde kommen: r.twardy@bonifatius-wiesbaden.de. Wir freuen uns auf Sie!

Einführung in das Werk

Franz-Joseph Rathgeber führt um 18 Uhr im Lesesaal des Pfarrhausanbaus in das Werk ein.

Preise: 20 €/15 €/ 10 € + 2 € Abendkassengebühr

Vorverkauf ab 23. September im Zentralen Pfarrbüro, sowie nach den Messen in St. Bonifatius am 12./13. Oktober und 19./20. Oktober

Roman Twardy