Altarraum in St. Andreas.
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Acht Kirchorte - eine Gemeinschaft.
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St. Andreas. Umgeben vom einfachen Wohnungsbau der Nachkriegszeit erhebt sich seit 1965 der klare, kompromisslose, fast geschlossene Baukörper von St. Andreas inmitten des Rheingauviertels. Aus einem begrenzten Wettbewerb ging der Architekt Hans Weber aus Amöneburg bei Marburg als Sieger hervor. „Gestern und heute – Anfang und Ende – 1963“, so lautet die Vergangenheit und Gegenwart verbindende Inschrift auf dem Grundstein der Kirche. Es ist ein Massivbau aus zweischaligen Ziegelwänden mit dazwischen gestellten Stahlbetonstützen. Der kubische Baukörper liegt an einem, von der Straße aus gesehen tiefer gelegenen Innenhof, um den sich zudem eine kleine Kapelle und Gemeinderäume gruppieren. Die kompakte Form des Baukörpers mit dem hohen quaderförmigen Turm in Ziegelmauerwerk bestimmt das Bild seiner Umgebung. Den Abschluss in der Höhe bildet ein breites weißes Band, das der Kirche ein markantes Aussehen verleiht. Die Chorapsis und zwei kleine Ausformungen für die Beichtstühle treten als halbrunde Wandnischen hervor. Die ehemals als Taufort geplante Kapelle dient heute der Marienverehrung. Im Inneren steht eine Marienstatue aus Afrika. Die Gemeinde bekam sie als Dank für ihre große Hilfsbereitschaft für diesen Kontinent.
Der Innenraum knüpft an die jahrhundertealte Form der Saalkirche an. Das Kirchenschiff ist mit klaren strengen Formen und einer flachen Decke längs auf den Altar gerichtet. Dieser steht erhöht vor der angedeuteten Apsis. Gedämpftes Licht tritt durch zwei große Lichtbahnen auf der Westseite und eine niedrige Lichtwand an der Ostseite in den Kirchenraum ein. Die farbigen Fenster an der Westseite sind überwiegend in den Farben rot und blau gehalten und erinnern an das Pfingstwunder. Gelb und grün sind die bestimmenden Farben der Fenster an der Ostseite, die Bezug auf das Martyrium des Apostels Andreas nehmen. Die Fenster wurden von dem Künstler Josef Jost aus Hattersheim gestaltet. Die schmucklosen hohen Wände wurden 1996 von dem Farbkünstler Friedrich Ernst von Garnier ausgemalt.
Kirchenführung ist mit Vera Schade am 17. Mai 2014, 15:00 Uhr. Mitglieder des Kirchortes werden über ihre Gemeindeaktivitäten berichten. So sind hier die italienische und die philippinische Gemeinde beheimatet. Es wäre schön, wenn man miteinander ins Gespräch kommen könnte.
Hedi Seidler