St. Bonifatius Wiesbaden

Von Sterndeutern zu Sternsingern

Kinder Familie MinisAutor

Die Heiligen drei Könige und das Segenszeichen 20* C+M+B+14

Der Brauch des Sternsingens gründet in der Erzählung von den Weisen aus dem Osten, wie im Evangelium nach Matthäus im 2. Kapitel (Mt 2,1-12) zu lesen ist. Die Sterndeuter folgten einem außergewöhnlich hellen Stern, der sie nach Bethlehem führte. Dort fanden sie Jesus, dem sie huldigten und Geschenke überbrachten. In der Bibel steht nichts von der Anzahl der Weisen. Doch schon im 3. Jahrhundert schlägt der Kirchenlehrer Origines vor, ihre Zahl auf drei festzulegen – als Symbol für die Dreifaltigkeit Gottes, der in den Weisen wirkt, aber auch an die Ankündigung an die Gaben Gold , Weihrauch und Myrrhe. Die königlichen Geschenke lassen im Mittelalter auch die Überbringer der Gaben zu Königen werden, die zugleich für die damals bekannten Erdteile Afrika, Europa und Asien standen. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar bilden sich ausverschiedenen Überlieferungssträngen heraus.

Die mit dem Dreikönigsfest verbundene Haussegnung geht auf den alten Schutzsegen zurück, durch den Böses von Haus und Hof ferngehalten werden sollte. Die Segnung des Hauses und der Bewohner stellt darüber hinaus die Menschen in eine besondere Beziehung zu Gott. Die Nähe zum Weihnachtsfest erinnert an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, der Heil und Frieden in die Wohnungen der Menschen bringt. Diese Zusage vermitteln die Sternsinger bei ihrem Besuch.

Mit gesegneter Kreide schreiben die Sternsinger die Buchstabenfolge C+M+B, verbunden mit einem Stern und der Jahreszahl, auf die Türen oder Türbalken. Von alters her wurden die Buchstaben auch als Kürzel für die Königsnamen Caspar, Melchior und Balthasar interpretiert. Im Rahmen der Sternsingeraktion stehen sie heute für den alten christlichen Haussegen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus.

Die Schreibweise des Segensspruchs 20 *C+M+B+14  bringt deutlich zum Ausdruck, dass die Sternsinger das Haus und seine Bewohner/innen unter den Segen des Mensch gewordenen, dreieinen Gottes stellen: Der Stern steht für das Erscheinen Jesu Christi in der Welt, die Kreuze stehen für Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Die Jahreszahl deutet auf das neue Jahr, das unter Gottes Segen steht.

Die Sternsinger bringen den Segen. Gleichzeitig werden sie zum Segen, denn sie sammeln Spenden für Kinder in der ganzen Welt. Mit der kommenden Aktion Sternsingen 2014  nehmen sie besonders alle Kinder in den Blick, die ihre Heimat verlassen mussten – wie z.B. Kinder im Flüchtlinslager Dzaleka in Malawi.  Unzählige Kinder weltweit leben als Flüchtlinge in Lagern und müssen sich in der Fremde zurechtfinden.

Zum Auftakt treffen sich die Sternsinger/innen der Pfarrei St.Bonifatius am Freitag, den 4. Januar um 17:00 Uhr im Pfarrsaal von St.Bonifatius (Luisenstr. 31). Im anschließenden Gottesdienst in St.Bonifatius werden sie ausgesendet.

Wer einen Besuch der Sternsinger zu Hause wünscht, wendet sich bitte an das Pfarrbüro. In einigen Kirchorten liegen auch Listen aus, in die Sie sich eintragen können.

Wer den Segen der Sternsinger für seine Wohnung ohne deren Besuch haben möchte, kann im Gottesdienst zum Hochfest „Erscheinung des Herrn“ am 6.1. in St. Bonifatius einen gesegneten Aufkleber mit nach Hause nehmen.
Jutta Fechtig-Weinert