St. Bonifatius Wiesbaden

Advent – Ankunft des Herrn

GemeindebriefPhilippe Jaeck

Liebe Schwestern und Brüder,

Advent – Ankunft des Herrn. Jedes Jahr bereitet sich die Kirche im Advent auf das Weihnachtsfest vor, das Fest der Ankunft Gottes in unserer Welt. So erinnern wir uns an die Geburt Jesu Christi, die sich vor 2000 Jahren an einem bis dahin unbedeutenden Ort der Welt ereignete. Wir verinnerlichen außerdem, wer Jesus Christus überhaupt ist. Wie das Glaubensbekenntnis sagt, ist er „aus dem Vater geboren vor aller Zeit“. Seine Herkunft ist die Ewigkeit des Vaters. Er ist „Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“. Gott wurde Mensch.

Die Zeit des Advent ist eine Zeit der Hoffnung, und daher auch eine Zeit des Wartens auf das Kommen des menschgewordenen Gottes, in dem all unser Hoffen zur Erfüllung gelangt. Auf welches Kommen warten wir? Sein erstes Kommen vor 2000 Jahren ist vorüber. Und doch ist mit diesem ersten Kommen ein neuer Advent angebrochen, eine Hoffnung für den Menschen, für die ganze Menschheit, ja ein Warten aller Kreatur darauf, dass der kommt, der die Welt aus dem bloß Menschlichen und Irdischen befreit und ihr Heimat gibt im Licht seiner Ewigkeit.

Dieser neue Advent ist von der Hoffnung genährt, dass jene Befreiung zum „Heute“ wird. Es ist das „Heute“ des lebendigen Gottes, in das der Mensch durch Christus berufen ist einzutreten. Indem die Kirche nun Weihnachten feiert, tritt sie eben in dieses Heute ein: „Heute ist uns der Retter geboren: Christus, der Herr“, werden wir dann singen und beten. Das Weihnachtsfest ist damit die Pforte, durch die der Herr auf uns zukommt, um auch in uns von neuem geboren zu werden. Dieser Begegnung mit dem Herrn entgegenzuwachen ist unsere Hoffnung: Das ist Advent: Warten auf die Ankunft des Herrn.

So wünsche ich Ihnen allen einen Advent innerer Erneuerung und den reichen Segen des Weihnachtsfestes.

Klaus Nebel, Pfarrer