St. Bonifatius Wiesbaden

Erinnern an die Novemberpogrome 1938

Gemeindebrief, Musik Kultur KirchePhilippe Jaeck

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen, so auch in Wiesbaden, am Michelsberg, in Biebrich und in der Friedrichstraße. Ferner wurde das Bethaus in der Blücherstraße 6 zerstört. Die Synagoge am Michelsberg wurde durch in Zivil gekleidete Männer der NSDAP und der SA in Brand gesetzt. Darauffolgend wurden in Wiesbaden 100 Männer in Konzentrationslager deportiert. Heute ist der Standort am Michelsberg eine Gedenkstätte, die an die bislang bekannten 1.507 jüdischen Opfer des Holocaust, die aus Wiesbaden stammen, erinnert.

Am 9. November 2025 wird ab 19 Uhr im Rahmen der zentralen Gedenkstunde an der Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden (Standort der zerstörten Synagoge am Michelsberg) an diese Ereignisse gedacht. Die Geschichte des Novemberpogroms im November 1938 und die darauffolgende Verfolgung jüdischer Menschen betrifft nicht nur Personen des jüdischen Glaubens, sondern dies ist die Geschichte von uns allen, die wir in Wiesbaden leben und arbeiten. Mit einer Kultur der Erinnerung können wir ein Zeichen der Anteilnahme und des Miteinanders setzen. Deshalb sind wir alle, besonders in Zeiten des erstarkenden Antisemitismus, eingeladen, an dieser Gedenkstunde teilzunehmen.

Carola Müller, Gemeindereferentin
Foto: Von Jan Künzel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40957024