St. Bonifatius Wiesbaden

Ich rufe meine Leute an …

Aufsuchende Seelsorge, GemeindebriefPhilippe Jaeck

Wie der Osterglaube in der Zeit der Pandemie unter den älteren Menschen lebt

Nach der Auferstehung Jesu wurde seine Botschaft von Mund zu Mund weitergegeben.

So lesen wir im Matthäusevangelium (28, 1-8):

„Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.“

Wenn ich öfters von den Leiterinnen der Senioren- und Frauenkreise höre: „Ich rufe meine Leute an…“, denke ich: „Ja, der Glaube lebt!“ Das erinnert mich an die Frauen, die die Botschaft Jesu nach seiner Auferstehung weiter verkündeten. Das geschah in persönlichen Begegnungen, im Erzählen. Nur in persönlichen Begegnungen kann die Wahrhaftigkeit der Frohen Botschaft und die Begeisterung auf andere Menschen überspringen.

In der Zeit der Pandemie können wir uns nicht begegnen wie vorher. Dann ist das Anrufen angesagt: „Wie geht es dir?“, „Schön, deine Stimme zu hören.“, „Ich denke öfters an dich.“ „Was beschäftigt dich zur Zeit?“, „Kann ich dir helfen?“, „Ruf mal an, wenn du etwas brauchst.“

Das miteinander Sprechen, Erzählen, Austauschen, gegenseitiges Aufmuntern kann eine enorme Hilfe sein. Wie der Auferstandene Jesus für uns da ist, so sind wir füreinander da.

Besonders schwer ist es, wenn ein lieber Mensch verstorben ist. Dann fehlt die gemeinschaftliche Unterstützung so sehr. Umso wichtiger ist dann das Anrufen, Trösten, für den anderen Menschen da zu sein, das Mittragen des Leidens und der Trauer in der Hoffnung auf die Auferstehung.

Vergeltsgott an alle, die dafür sorgen, dass der Glaube in der Pandemie - Zeit lebt. Gott braucht unseren Mund, unsere guten Worte, unsere Hände, um das Gute und das Heil in der Welt zu bewirken.

Wen könnte ich anrufen? Wen könnte ich mit meinem Anruf erfreuen? Wer könnte meine Unterstützung brauchen? Was kann ich tun, damit der Osterglaube lebendig bleibt?

Schwester Katrina Dzene, Gemeindereferentin