St. Bonifatius Wiesbaden

Neues vom BoniChor

Gemeindebrief, Musik Kultur KirchePhilippe Jaeck

Wie Chöre, hier beispielhaft am BoniChor, trotz Corona in Stimmung bleiben.

Die Zeiten sind düster für das Chorsingen: Aerosole verbreiten sich ungestraft und entwickeln sich in Räumen zur Gefahr. Doch gleichzeitig spornt das die Kreativität an: Nachdem wir am 8. März noch das Hochamt feierlich begleiten durften, kam direkt danach noch kein ausdrückliches Verbot zu singen, jedoch war allen Beteiligten sofort klar, dass wir vorerst nicht proben können, wie wir es gewohnt waren. Das bedeutete nicht nur, dass wir nicht singen durften. Das alleine ist ja schon traurig genug, nein, es bedeutete auch, auf das Gemeinschaftserlebnis CHOR zu verzichten. Bekannte und Freunde zu treffen, Neuigkeiten auszutauschen, in der Gemeinde lebendig zu sein, etwas gemeinsam zu erarbeiten, kurzum ein Chor ist viel mehr als die Summe der Einzelnen.

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Nachdem Chorleiter Roman Twardy und Stimmbildner Rouwen Huther so einige Videos und Audios zum Selbststudium verschickt hatten, gingen wir zu Online-Proben per Videokonferenz über. Das ist inzwischen ein probates Mittel, allerdings muss jeder alleine zu Hause singen. Durch die verzögerte Übertragung des Netzes müssen wir leider damit leben, dass wir das gemeinsame Singen gar nicht praktizieren können. So üben wir zuversichtlich die möglicherweise kommenden Werke, jeder in seiner Stimme. Gelegentlich probieren wir aus Spaß einen Chaos-Kanon aus, das bedeutet, dass alle Teilnehmer der Videokonferenz das Mikrofon anschalten und gemeinsam singen. Ein herrliches Durcheinander!

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Die Chorvertretung hat nun gemeinsam mit dem künstlerischen Team ein Hygienekonzept ausgearbeitet, damit Chorproben in bescheidenem Rahmen wieder stattfinden können. Kernpunkte des Konzeptes liegen darin, dass vorzugsweise im Freien gesungen wird, mit maximal 10 Personen, Stühle, Türklinken usw. müssen vor und nach der Probe desinfiziert werden. Falls drinnen geprobt wird, darf die Probe nur 30 Minuten dauern, dann ist durchzulüften. Als selbstverständlich gelten Abstandsregeln und Mundschutz (den wir beim Singen abziehen dürfen). Ähnlich verhält es sich mit der Stimmbildung.

Mit viel Kreativität und Akribie müssen im Moment alle Chöre neue Formate ausprobieren. Wir sind dankbar und froh, dass wir mit einer Solistenbesetzung an Fronleichnam wieder im Gottesdienst singen durften (siehe Foto). Wir hoffen auf weitere Möglichkeiten. Chöre und SängerInnen werden wohl noch eine ganze Weile sehr viel Geduld haben müssen, bis wieder ein normales Chorleben, wie wir es kennen und lieben, stattfinden kann.

Roman Twardy