Man glaubt es kaum, wenn man ihn so frisch auftreten, dirigieren und Orgelspielen sieht: Werner Seyfried ist seit 50 Jahren Organist und engagiert in St. Andreas und darüber hinaus.
Werner Seyfried wuchs in einer Musikerfamilie auf und lernte schon früh Klavier und später auch Orgel. Als junger Student verdiente sich Werner Seyfried Ende der 1960er Jahre als Nachtwächter im JoHo einige Mark hinzu. Dort wurde Pfarrer Werner Bardenhewer auf ihn aufmerksam und engagierte ihn mit den simplen Worten:“ „Sie spielen Orgel?“ für den Orgeldienst in St. Andreas. Er begann am 1. Oktober 1970 zunächst als nebenamtlicher Organist und fiel durch sichere und interessante Spielweise auf. Von 1975 bis 1980 studierte er Kirchenmusik und schloss mit dem A-Examen ab.
1971 gründete er die St. Andreas Band, die Neues Geistliches Lied rasch auch in der Umgebung spielte. Die Band bestand bis 1975. Schon 1974 gründete er auch den Chor von St. Andreas, der bis heute besteht und in seiner Qualität unter Seyfrieds Leitung enorm gewachsen ist. Auftritte in Wiesbaden, aber auch im Pantheon in Rom und im Dom von Amalfi am Grab des Apostels Andreas gehören zu den Highlights der Chorgeschichte. Bis heute leitet W. Seyfried den Chor mit großem Elan und mit großer Freude, wenn auch seit der Corona-Pandemie die „großen“ Chorproben ausgesetzt bleiben müssen. Seit Mai probt jede Woche eine verschieden besetzte, stets 5-köpfige Vorsängergruppe aus Chormitgliedern und ersetzt im Gottesdienst den Gemeindegesang.
Zwischenzeitlich existierte in Kooperation mit der KITA St. Andreas auch ein Kinderchor unter Seyfrieds Leitung. Neben der kirchenmusikalischen Arbeit unterrichtet W. Seyfried Gesang, Klavier und Orgel.
Seit ungefähr 15 Jahren betreut er auch die in St. Andreas ansässige italienische Gemeinde musikalisch und ist in St. Bonifatius als Organist tätig. Häufig wird er für Taufen, Trauungen, beim Friedhofsgang an Allerheiligen und anderen Gelegenheiten als Organist verpflichtet.
W. Seyfried hat in seiner langjährigen Tätigkeit mehrere Pfarrer erlebt und ist sehr dankbar, dass sie seine Arbeit stets geschätzt und gefördert haben.
Seit nunmehr 50 Jahren steht er im Dienst von St. Andreas und wenn man mit ihm spricht, wird sein Enthusiasmus für Musik heute noch spürbar. Er lebt Musik. Die Gemeinde, der Chor und alle seine Zuhörerinnen und Zuhörer danken ihm für seinen Dienst und seine Musik.
Philippe Jaeck