Pfarrer Werner Bardenhewer wurde am 30. Januar 1929 in Arnsberg/Westfalen geboren. Die Priesterweihe empfing er am 8. Dezember 1955. Nach einer Kaplansstelle wurde er Sekretär im Sozialreferat des Bistums Limburg. 1962 kam er als Berufsschulpfarrer nach Wiesbaden und wurde zugleich geistlicher Assistent des Zentralausschusses der Katholiken (Katholische Aktion) in Wiesbaden.
Am 1. Februar 1967 übernahm er die Leitung der Gemeinde St. Andreas in Wiesbaden. Vom 16. Juni 1974 bis zum Eintritt in den Ruhestand am 31. Januar 1996 war Werner Bardenhewer Pfarrer der Gemeinde St. Bonifatius und Stadtdekan von Wiesbaden. Zwei Jahre war der Ruheständler Spiritual in der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen. 1999 gründete er den „Freundeskreis Wiesbaden“ der „africa action /Deutschland e. V.“, den er jahrelang leitete. Der Freundeskreis bemüht sich mit ehrenamtlichen Kräften um Hilfe und Heilung vor allem für die blinden und sehbehinderten Menschen in den besonders armen Ländern der Sahelzone. Die derzeitigen Projekte liegen in den westafrikanischen Staaten Burkina Faso, Mali und Niger.
Soweit es Werner Bardenhewer gesundheitlich möglich ist, reist er alljährlich in den Sahel, um die dortigen Kontakte zu den Augenkliniken zu pflegen. Dazu passt auch sein Primizspruch:
Er hat mich gesandt, den Armen die Frohe Botschaft zu bringen, den Gefangenen die Freiheit, den Blinden das Augenlicht ... (Lk 4.18)
Seinen Geburtstag verbrachte er in aller Stille in einem kleinen Kloster (mit barfüßigen Schwestern und Harfen – statt Orgelmusik) in Burkina Faso. Ein Dankgottesdienst mit dem Geburtstagskind findet statt am Sonntag, 24. Februar 2019 um 11 Uhr in der Kirche Mariä Heimsuchung in Wiesbaden-Kohlheck.
Werner Bardenhewer gibt Antwort auf eine Frage:
„20 Jahre sind Sie nun für, in und mit Afrika tätig. Da haben Sie sicher unzählige Erfahrungen sammeln können. Gab es auch Überraschungen?“
Na, und ob! von Anfang an!
Dass ich überhaupt dazu kam, war die erste: ein Inhaftierter, mit dem ich seit Jahrzehnten befreundet bin, und den ich kurz nach Antritt meines Ruhestandes 1998 wieder im Gefängnis besuchte, brachte mich dazu. Er selbst wollte den blinden Kindern in Afrika helfen und ich blieb daran hängen - mit seiner Hilfe!
2. Überraschung: als ich die damalige GHANA ACTION (heute: africa action) entdeckt hatte, erklärte mir ihr Gründer Walter Zielniok bei einer Tasse Kaffee: „Wenn Sie wollen, können Sie Burkina Faso, das frühere Obervolta, und die frankophonen Nachbarländer komplett übernehmen!“
3. Überraschung: als ich den Bischof von Diébougou in Burkina Faso fragte, ob sie dort eventuell eine Hilfe für die Blinden oder gar eine Augenklinik brauchten, sagte er: Auf nichts warten und hoffen wir seit Jahren mehr und dringender als auf eine solche Hilfe für unsere unzähligen Blinden und Sehbehinderten..
Wer die Arbeit des Freundeskreises Wiesbaden der africa action unterstützen möchte, kann dies gerne tun.
Michael Braun
Foto: Archiv africa action von 2017