St. Bonifatius Wiesbaden

Große Veränderungen in St. Bonifatius

Aus dem Leben der Pfarrei, Gesichter der PfarreiAutor

Die Kapläne Radoslaw Lydkowski (links) und Simon Schade (mitte), Stadtdekan Klaus Nebel (rechts) bei der Verabschiedung im Gottesdienst am 13. August 2017 in St. Bonifatius.

Die Pfarrei verabschiedet am Sonntagabend, 13. August 2017, die beiden Kapläne Simon Schade und Radoslaw Lydkowski.

In einigen Wochen ist es soweit: Beide Kapläne, Simon Schade und Radoslaw Lydkowski verlassen St. Bonifatius und gehen in neue Pfarreien im Bistum. Für beide endet eine abwechslungsreiche, lange und schöne Zeit in unserer Gemeinde. Zeit für einen kleinen Rückblick und Dank an beide.

Simon Schade: Als Kooperator nach Dillenburg

Simon Schade kam am 1. September 2013 nach St. Bonifatius. Vorher war er fünf Jahre in der Gemeinde St. Marien in Königstein-Kronberg. Davor war er zwei Jahre in Wiesbaden-Bierstadt.

Für ihn geht die Zeit als Kaplan, also ein Priester in der Ausbildung zum Pfarrer, nun zu Ende. Seine Rolle in der neuen Pfarrei, die aus der Fusion von Herz-Jesu in Dillenburg und St. Petrus Herborn entstehen wird, ist die eines Kooperators. Er wird also den leitenden Pfarrer unterstützen. „Ich bin dann sozusagen der Stephan Gras von Dillenburg“, berichtet Schade mit einem Schmunzeln. Sein neuer Chef wird Christian Fahl sein, mit dem er bereits zusammen studiert hat.

Auf die Frage, was St. Bonifatius besonders macht, erwidert er, dass es da sehr viele Dinge gebe. St. Bonifatius, so Schade, sei ein Ort besonderer Messen. Er denke dabei etwa an Orchestermessen mit Chor und Osternächte mit Erwachsenentaufe. Weiterhin war für ihn die Verantwortung am Kirchort St. Mauritius eine besondere Aufgabe und eine spannende Zeit. Für ihn sei es auch sehr spannend, wie vielseitig Wiesbaden und die Gemeinde (St. Bonifatius) ist, „dass man, egal wo man hinkommt, mit Erwachsenenbildung, mit sozialen Fragen, mit Flüchtlingsfragen, mit Politik und Wirtschaft, aber auch mit ganz einfachen Begegnungen auf der Straße ganz viele spannende Einblicke sammeln“ kann.

In den vergangenen vier Jahren, so Schade, war in St. Bonifatius „viel in Bewegung“. „Es war eine Zeit, in der es deutlich mehr Pfarrer als Kapläne gegeben hat..., was ja eher ungewöhnlich ist.“ Er gehöre, so Schade, deshalb auch mittlerweile zu den „alten Hasen“ in der Pfarrei. Gleichzeitig durfte er aber auch erleben, wie vielseitig St. Bonifatius ist. Er hoffe, dass man lernt, diese Vielfalt zu bewahren und zu beschützen und aus ihr heraus die Zukunft zu gestalten. St. Bonifatius, so Schade, ist ein „starker Ort in Wiesbaden“. Und durch die unterschiedlichen (Kirch-)Orte haben „wir die Kraft, ein starkes Zeichen zu setzen, was unser Glaube bedeutet, nämlich Diener der Freude zu sein und die Hoffnung im Glauben wach zu halten“.

Radoslaw Lydkowski: Nach fünf Jahren in Wiesbaden geht es jetzt nach Höhr-Grenzhausen

Radoslaw Lydkowski hat das Gefühl, er sei schon Ewigkeiten in St. Bonifatius. Am 1. September 2012 kam er in die Gemeinde St. Bonifatius, damals noch in Teilzeit als Student in St. Georgen Frankfurt. Für ihn ist St. Bonifatius die erste Gemeinde, in der er eingesetzt wurde. Er kam direkt über ein Praktikum aus dem Studium in die Gemeinde. Aus dem Praktikum wurde die Diakonatszeit, und diese verlängerte sich dann sozusagen in die Kaplanszeit. So war er insgesamt fünf Jahr lang in Wiesbaden.

Auf die Frage, was ihm Besonderes in Erinnerung geblieben sei, erwidert er, dass man das kaum beschreiben könne. Er habe so viele Lebensgeschichten auf seinem Weg angetroffen, „Leute am Anfang des Lebens, mitten im Leben; Menschen, die ich dann in Trauer begleitet habe“. Die Messdiener-, Kinder- und Jugendarbeit habe ihm unglaublich viel Spaß gemacht. Das werde er wohl auch weiter machen in der neuen Gemeinde, denn es liege ihm einfach sehr am Herzen. Auch die Arbeit mit den Ehrenamtlichen an den Kirchorten und das gemeinsame Gehen der Glaubens- und Lebenswege habe ihm sehr viel Spaß gemacht, so Lydkowski weiter. Das werde ihn bis an das Ende seines Lebens begleiten. „Man sagt immer, die erste Gemeinde ist die erste Liebe und bleibt immer im Gedächtnis.

Pfarrer Nebel: Danke für den Einsatz und das Miteinander im Pfarrhaus!

Für Pfarrer Klaus Nebel geht mit dem Weggang der beiden Kapläne eine Zeit zu Ende, für die er sehr dankbar ist. Zusammen mit Pfarrer Gras konnte man im Pfarrhaus eine gute Gemeinschaft sein. Beide Kapläne, so Nebel, seien zwei ganz unterschiedliche Menschen, denen er sehr dankbar sei für das, was sie eingebracht haben in die Pfarrei und das Gemeindeleben.

Kaplan Lydkowski habe sich besonders eingebracht mit den Messdienern und der Vorbereitung auf die Erstkommunion. Er habe die Bereitschaft gehabt, viele Aufgaben auch in den Kasualien zu übernehmen. Sein Engagement habe man immer sehr gespürt.

Der „sportliche Esprit“, den Kaplan Schade in die Pfarrei eingebracht habe, werde sicherlich in Zukunft fehlen, so Nebel. Simon Schade habe die Menschen noch einmal auf eine ganz andere Weise angesprochen.

Beide Kapläne, so Nebel, sind mit ihren Charismen auf Menschen auf unterschiedliche Weise zugegangen und konnten diese so auch mitnehmen. Das wünsche er sich auch für die Arbeit des neuen Kaplans, Frank Fieseler, den er jetzt schon herzlich willkommen heiße. Den beiden scheidenden Kaplänen wünsche er alles Gute für die Zukunft und dass sie sich ihren Humor, ihre Lebensfreude und die Freude am Dienst in der Gemeinde erhalten und so Menschen für den Glauben begeistern. Beiden dankt er herzlich für ihre Arbeit.

Generalvikar Rösch: Die Zusammenarbeit mit beiden Kaplänen war ein Geschenk.

Wolfgang Rösch (links) gemeinsam am Altar mit Kaplan Radoslaw Lydkowski (rechts).

Wolfgang Rösch (links) gemeinsam am Altar mit Kaplan Radoslaw Lydkowski (rechts).

Den ehemaligen Stadtdekan und Pfarrer von St. Bonifatius, Generalvikar Wolfgang Rösch, haben wir auch gebeten, etwas zum Abschied der beiden Kapläne zu sagen. Er schreibt Folgendes:

„Ich habe es als großes Geschenk erfahren, mit diesen beiden Kaplänen zusammen unter einem Dach leben und in einer Pfarrei arbeiten zu dürfen.

An Simon schätze ich seine unkonventionelle Art, mit ganzem Herzen katholisch zu sein. Seine Unbefangenheit und seine große Aufmerksamkeit für Menschen am Rande waren für mich immer eine Ermutigung. Und ihm gingen nie die Ideen aus, wie der Schatz der spirituellen Tradition der Kirche in unserer Zeit erfahrbar gemacht werden kann.

Radek bewundere ich dafür, was er in seiner Heimat an selbstverständlich gelebter Kirchlichkeit aufgegeben hat, und die Großherzigkeit, sich ohne Vorbehalte auf unser deutsches kirchliches Leben einzulassen. Seine Frömmigkeit, sein Humor und seine Liebe zu den Menschen haben mich immer wieder ermutigt und inspiriert. Ich wünsche ihm, dass er auch künftig bei uns Heimat findet und vielen Menschen, vor allem Jugendlichen, Heimat im Glauben geben kann.“

Pfarrer Gras: Danke für tolle Mitarbeit in schwierigen Zeiten

Stephan Gras erinnert an die schwierige Zeit nach Pfarrer Röschs Weggang, als er gemeinsam mit beiden Kaplänen akuten Personalmangel zu bewältigen hatte. „Ich möchte Euch dafür danken, dass ihr in der Zeit so voll mit dabei wart“, so Gras. „Wir haben immer gewusst, warum wir arbeiten..., und da kann ich euch beiden nur Komplimente machen..., denn ihr habt ganz unterschiedliche Initiativen entwickelt“.

Auch viele Kolleginnen und Kollegen aus Sekretariat und Pastoralteam haben sich bereits im Video für die gemeinsame Zeit bei beiden Kaplänen bedankt. Dabei wird die tiefe Verwurzelung und Freundschaft, die beide in St. Bonifatius erreicht haben, sehr deutlich.

Abschiedsgottesdienst und Umtrunk

In der Abendmesse um 18:00 Uhr am Sonntag, 13. August 2017, sowie beim Empfang im Anschluss bestand für alle Gemeindemitglieder und Freunde die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und Abschied. Auch laden wir dazu ein, auf unserer Facebook-Seite die Videobeiträge zu kommentieren und Grüße zu hinterlassen.

Abschiedsfoto mit Messdienern und pastoralen Mitarbeitern.