Gespräche und Filme im Begleitprogramm zu „Judas“-Aufführungen
WIESBADEN. – Schuld und Verrat sind die Themen des Begleitprogramms, das die katholische Stadtkirche („Kirche und Kultur“) zu den aktuellen Aufführungen des Ein-Personen-Stücks „Judas“ in Wiesbadener Kirchen anbietet. Zum Auftakt einer vierteiligen Gesprächsreihe geht es am Montag, 15. Februar, unter dem Titel „Der Verräter als literarische Figur“ um den Roman „Judas“ von Amos Oz. Referentin im Weißen Salon des Hessischen Staatstheaters ist die Literaturwissenschaftlerin Dr. Ulrike-Sofie Scholtz. Beginn ist um 19 Uhr.
Foto: Philipp Zinniker (alle Rechte vorbehalten)
Mit „Judas in den Evangelien & dem Evangelium des Judas“ beschäftigt sich am 18. Februar ein Vortrag von Professor Horacio E. Lona im Pfarrhaus St. Bonifatius (Luisenstraße 31). Der Salesianer aus Benediktbeuern fragt im Blick auf des historischen Judas Iskariot nach „Legende und Wahrheit“. Am 3. März wollen der Dramaturg Sascha Kölzow, der katholische Theologe Stefan Scholz und die evangelische Theologin Dr. Ruth Huppert „Strategien selbstgefälliger Entschuldigungsversuche“ aufdecken. „Judas Iskariot – Handlanger des Teufels – Werkzeug der Vorsehung?“ ist die Gesprächsrunde im Weißen Salon im Staatstheater überschrieben. „Schuldig?“ lautet ganz schlicht am 16. März die Frage. Referent im Pfarrhaus St. Bonifatius ist Raimund Ruppert, katholischer Seelsorger an der Justizvollzugsanstalt Frankfurt. Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.
Auch das Murnau Filmtheater (Murnaustraße 6) ist beteiligt. Hier werden im Rahmen des Begleitprogramms am 17. Februar „Helden“ von Franz Peter Wirth und am 30. März „The Descendants“ von Alexander Payne mit George Clooney gezeigt. Beide Filme beginnen um 20.15 Uhr, der Eintritt kostet 6 Euro. Wirths George-Bernard-Shaw-Verfilmung "Helden" (1958) mit O.W. Fischer und Liselotte Pulver hatte seinerzeit zwei Deutsche Filmpreise erhalten und war für den Oscar als "Bester ausländischer Film" nominiert. In „The Descendants“ spielt George Clooney einen Witwer und alleinerziehenden Vater, der ganz unvermutet mit dem Thema Verrat konfrontiert ist.
Der Schauspieler Jürg Wisbach gibt als Judas noch bis März der „Ikone des Verrats“ ein Gesicht und eine Stimme. Am Samstag, 13. Februar, tritt er um 20 Uhr in St. Mauritius (Abeggstraße 37) auf, um die Zuschauer mit seiner Darstellung eines schuldig Gewordenen in Bann zu ziehen. Ermöglicht werden die Aufführungen in Wiesbadener Kirchen durch eine Kooperation des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden mit der Katholischen Kirche in Wiesbaden, der Evangelischen Stadtakademie und dem Konzert Theater Bern.
Weitere Informationen zum Begleitprogramm unter www.kirche-und-kultur.de.