St. Bonifatius Wiesbaden

Etwas bewegen für die Jugend

Gesichter der PfarreiAutor

Jugendsprecherin in St. Bonifatius: Freue mich über jedes neue Gesicht

WIESBADEN. – „Coole Sache“ – zwei Worte nur braucht Carolina Vega Altamore, um ihre Arbeit als Jugendsprecherin der Pfarrei St. Bonifatius zu beschreiben.  Allerdings schiebt die 26-Jährige ein deutliches „Aber“ gleich hinterher: Es sei ein bisschen wie in der Politik, also nicht gerade einfach, und obendrein fehle es immer an Leuten. Erreichen könne man trotzdem etwas, sagt sie voller Überzeugung und führt das letzte große Projekt an: die Wiederbelebung und Gestaltung der brach liegenden Jugendräume. Dass das jetzt in ihrer zweiten – und letzten - Amtszeit gelungen ist, darauf ist sie stolz, wie sie gerne zugibt, nicht ohne zugleich auf das „nötige Teamwork“ hinzuweisen. „Wir haben dafür gekämpft, aber wir hatten zum Glück auch Unterstützung.“  

Im vergangenen Jahr hatten Jugendliche aus unterschiedlichen Kirchorten der Pfarrei gemeinsam  die Rückeroberung der Räume gestartet, die nach Umzug und Umbau der Kindertagesstätte leer standen. Sie strichen die Wände bunt an, kreierten Gemälde und Poster, besorgten sich Möbel und richteten sich gemütlich ein. Ein Raum wurde mit Computern ausgestattet, in den anderen stehen Sofas und Kickertische. Der Ausschuss für die Ministrantenarbeit tagt hier und auch die Firmlinge haben sich in den Jugendräumen ein paar Mal getroffen. Das sei ihr besonders wichtig gewesen, erzählt die Jugendsprecherin, die als Firmkatechetin tätig ist und die Vorurteile mancher junger Leute kennt. „Die denken doch, Kirche sei total trocken und konservativ“ und hätten dann zu ihrer Überraschung festgestellt: „Alles ganz locker hier.“ 

Wenn zwei oder drei Leute aus den Firmkursen dann auch im Anschluss dabei blieben, habe es sich schon gelohnt, sagt Vega Altamore, die sich ausdrücklich über jedes neue Gesicht freut. Sie nennt diese Einstellung „realistisch, nicht minimalistisch“ und rät dazu, bescheiden zu bleiben, und „alles nicht so hoch zu hängen“. Wer etwas verändern wolle, müsse sich halt engagieren, das liegt für die tatkräftige junge Frau, die das „ewige Jammern und Meckern“ hasst, auf der Hand. Sie selbst setzt diesen Anspruch schon seit Kindertagen in die Tat um. Mit acht Jahren zusammen mit den Eltern aus Argentinien nach Wiesbaden gekommen, ging sie zunächst in die spanischsprachige und die italienische Gemeinde, um dann in der fünften Klasse durch ihre beste Freundin zur „Boni zu finden“, wie sie das beschreibt.  

Dort war und ist sie Messdienerin, Gruppenleiterin, Firmkatechetin, Betreuerin auf Ferienfreizeiten und zweimal Jugendsprecherin: „Ich hänge so ein bisschen an der Gemeinde“, stapelt sie bewusst tief – dabei hat sie schon lange auch ihre beiden Schwestern mit ins Boot geholt und will sich auch weiter engagieren, wenn im Oktober ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am St. Josefs-Hospital beginnt. „Immer in Bewegung sein und etwas bewegen“, das ist so etwas wie das Lebensmotto der vielsprachigen Wiesbadenerin, die Musik macht, leidenschaftlich Basketball spielt und gerne organisiert. Angehenden Jugendsprechern empfiehlt sie vor allem Geduld, „dass das, was man tut, irgendwann fruchtet“. Kraft und Durchsetzungsvermögen seien auch wichtig und nicht zuletzt der Glaube: „Ohne den geht´s nicht.“

Im Bistum Limburg haben alle katholischen Jugendlichen das Recht, einen Jugendsprecher in den Pfarrgemeinderat zu wählen. Dieser vertritt die Anliegen der Jugendlichen und sorgt dafür, dass ihre Meinung gehört wird. Die nächsten Jugendsprecherwahlen finden im Zeitraum zwischen der Pfarrgemeinderatswahl am 8. November und den konstituierenden Sitzungen dieses Gremiums statt. Jugendsprecher werden, anders als die übrigen PGR-Mitglieder, jeweils für zwei Jahre gewählt.

Herausgegeben von der
Pressestelle Bistum Limburg
Redakteurin, Foto:
Barbara Reichwein