St. Bonifatius Wiesbaden

Marienmonat

Die Kraft des Lebens spüren

GemeindebriefPhilippe Jaeck
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Der Monat Mai hat nur drei Buchstaben, aber die Kraft und Ausstrahlung eines kompletten Alphabets. Es ist der Wonnemonat des Jahres, die pure Lebendigkeit und im Christentum mit einer besonderen Verehrung der Gottesmutter Maria verknüpft. Mater Dolorosa, die Trösterin der Betrübten und Schutzpatronin. In der katholischen Kirche kommt man nicht um sie und ihrem mutigen Handeln herum. Gott sei Dank! Denn im Grunde sprach sie die magischen Worte „Ja, ich will“ aus. Ein klares und deutliches Ja. Ja, zum Wirken Gottes. Ja, zum Leben. Sie hat sich dem Unbekannten gestellt, der ungewissen Herausforderung mit der Frage: Wie wird es weitergehen? Sie hat die Chance erkannt, etwas verändern zu können, sie angenommen und bis zu ihrem Tod umgesetzt. Dadurch hat sie das Christentum geprägt und die Weltgeschichte verändert. Ein absoluter Beweis von Courage. Kein Wunder, dass Maria für Christen auf der ganzen Welt ein Vorbild ist. Manchmal sind kritische Stimmen zu hören, ob die Verehrung Marias überhaupt zeitgemäß ist. Und ob! Schließlich war sie eine von uns. Um ehrlich zu sein, ging es ihr doch gar nicht anders als vielen im Hier und Jetzt. Letztendlich hatte sie so gut wie jedes Problem, das man überhaupt haben kann: Keinen Ehemann, aber ein Kind im Bauch. Keine geeignete Wohnung. Spott. Verfolgungen. Einen Sohn, den sie über alles liebte, der aber mit der Zeit immer anstrengender wurde und ihr Leben völlig auf den Kopf stellte. Und nicht nur das, sie musste auch noch mit ansehen wie ihr Kind litt und vor ihren Augen starb. Das klingt alles nicht wirklich nach einem leichten Leben. Vermutlich ist sie uns genau deshalb so nah. Wir können uns mit unseren Sorgen, unseren Ängsten und unserer Trauer voll Zuversicht an sie wenden. Denn wir wissen, sie ist für uns da. Sie ist unsere Brücke zu Christus. Deshalb trage ich, wie so viele andere, ihren Namen mit Stolz. Ich fühle mich behütet und geschützt und möchte das gerne auch an alle anderen weitergeben. Lassen Sie uns besonnen, mit guten Überlegungen, friedlichem Handeln und einem ansteckenden Lächeln (nur in diesem Fall wünschenswert) auf den weiteren Weg machen. Denn die Hoffnung und Gemeinschaft versöhnen uns.

Maria Fuchs