Wir haben übers Jahr hier im Gemeindebrief eine Reise zu vielen Traditionen des Christentums in unserer Pfarrei unternommen. Diese Reise hat gezeigt, wie vielfältig die Ökumene bei uns ist. Es gibt sicher noch einige Entdeckungen zu machen, doch da bedarf es noch einiges an Kontaktaufnahme. Auch die ACK, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Wiesbaden, kann nicht alles umfassen, wenn auch eine große Anzahl von Kirchen hier vertrauensvoll zusammenarbeitet. Der stellvertretende Stadtdekan, Pfr. Knud Schmitt, vertritt die Katholische Stadtkirche in der ACK. Ihn habe ich zur Arbeit der ACK befragt.
Lieber Knud, als Stellvertretender Stadtdekan vertrittst Du die Römisch-Katholische Kirche in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Wiesbaden. Leider wissen nicht allzu Viele was das eigentlich ist, die ACK?
Lieber Matthias, es ist hier bei uns in Wiesbaden eine Arbeitsgemeinschaft von Christinnen und Christen aus 17 verschiedenen Konfessionen, die letztlich die Vielfalt der christlichen Welt insgesamt widerspiegelt. Einzelne Kirchen können Mitglieder-, Gast- oder Beobachterstatus besitzen. Die in der ACK zusammengeschlossenen Kirchen „bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten darum, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (§ 1 der Satzung). Diese Formulierung entspricht der Basisformel des Weltkirchenrates.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland wurde im Frühjahr 1948 gegründet, einige Monate vor dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Ihr erster Vorsitzender wurde Kirchenpräsident Pastor Martin Niemöller von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Die ACK möchte die ökumenische Zusammenarbeit und die Einheit der Kirchen fördern. Circa 200 lokale ACKs bilden das Fundament der deutschen Ökumene. Die Wiesbadener ACK wurde 1984 nach einem Besuch in der britischen Partnerstadt Tunbridge Wells gegründet.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Traditionen?
Wir inspirieren und befruchten uns gegenseitig. Es ist immer wieder schön zu erfahren, wie reich die Traditionen der einzelnen Kirchen sind. Durch die Kirchen des christlichen Ostens und die jungen Kirchen ist es schön zu erleben, wie viele junge Erwachsene sich dort und damit auch in der ACK engagieren.
Reich beschenkt werden wir alle durch die gemeinsame Feier von Gottesdiensten und unsere Veranstaltungen. Gerade fand z.B. ein Studientag der ACK im RoncalliHaus statt, in dessen Mittelpunkt die Beschäftigung mit der Hl. Schrift stand. Dabei wurde deutlich, wie bereichernd ein Austausch über unseren Glauben sein kann.
Gibt es Bestrebungen weitere in Wiesbaden lebende Christliche Gemeinden, die noch nicht in der ACK teilnehmen, ins Boot zu holen?
Wir sind grundsätzlich offen für neue Mitgliedskirchen, die über eine Beobachter- und Gast-Mitgliedschaft zu einer vollen Mitgliedschaft kommen können.
Was wünschst Du Dir, wie das Wirken Eurer Arbeit in der Pfarrei St. Bonifatius sichtbarer wird und wo können wir Euch unterstützen?
Es wäre natürlich schön, wenn unser jeweiliges Jahresprogramm ausläge bzw. die Plakate aushingen, die zu unseren Gottesdiensten, Pilgerwegen und anderen Veranstaltungen einladen. Aber das macht die Pfarrei St. Bonifatius ja sicher schon!
Die Fragen stellte Pfarrer Matthias Ohlig