St. Bonifatius Wiesbaden

Klima: lernen aus der Krise

Aus dem Leben der Pfarrei, GemeindebriefPhilippe Jaeck

Was Wissenschaftler*innen mit ihren Appellen kaum bewirken konnten, schaffte Corona in kürzester Zeit: Die Emissionen von Treibhausgasen gingen zurück.

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Mehr Fahrräder auf der Straße, Flugzeuge am Boden, zu Hause bleibende Touristen, stillstehende Fabriken, weniger CO2-Emissionen. Die Bundesrepublik stand fast still und kann so möglicherweise noch die Klimaziele für 2020 erreichen. Ohne einen Corona-Lockdown wären die Ziele sicherlich weit verfehlt worden. Der Planet bekommt eine Atempause. Dies ist die eine Seite, aber es gibt auch eine andere. Klimakonferenzen mussten abgesagt werden, der Plastikmüll nimmt zu; zwar nicht die Coffee-to-go Becher, aber die Mund-Nasen-Bedeckungen, die nun vermehrt am Straßenrand, in der Natur und im Hausmüll vorzufinden sind und weiterhin wird der Regenwald abgeholzt.

Insgesamt zeigt sich derzeit, dass sich alte Verhältnisse schnell wieder einstellen und der Ausstoß steigt. Was für die Wirtschaft gut sein mag, schadet dem Klima.

Dennoch könnten Kirche, Politik und Gesellschaft aus der Krise lernen. Es müssen nicht immer Dienstreisen sein, in Wiesbaden steht die Abstimmung zur CityBahn an, Videokonferenzen sind auch denkbar. Zusätzlich sparen sie Kosten und Zeit. Trotzdem ist der persönliche Kontakt unerlässlich. Aber eine andere Mischung zwischen digitalen und persönlichen Kontakten wäre auch künftig gewinnbringend.

Es wurde deutlich, dass sich Krisen minimieren oder gar abwenden lassen, sofern wirksam und rasch gehandelt wird. Und die Pandemie offenbart uns, was das Verhalten und die Verantwortung des Einzelnen bewirken können. So könnte es auch beim Klimaschutz sein.

Theresa Kreutz,
Referentin für politische Bildung und Gesellschaft
Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus und Rheingau