St. Bonifatius Wiesbaden

Heute aufbrechen in St. Bonifatius

Aus dem Leben der PfarreiAutor
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Kirche, das verbinden viele Menschen mit Glauben, Gottesdienst und Beten. Ein Blick in Ihre Pfarrei St. Bonifatius offenbart aber Leben, Hilfe, Seelsorge und vieles mehr. Gerne möchte ich zeigen, was Ihnen unsere Gemeinde anbietet. Ich bin selbst kein Theologe und mein Glauben ist kein theoretisches Konstrukt. Doch von einem bin ich fest überzeugt: Kirche ist für die Menschen da, sie soll ihnen dienen. Unser Auftrag als Gläubige ist es, die Nächstenliebe aus der Botschaft Jesu Christi zu leben. Wir glauben miteinander, wir helfen und sind füreinander da. Wir kümmern uns um die Seelen unserer Mitmenschen und geben unseren Glauben weiter. 

Leben

Gemeindefest in St. Andreas

Gemeindefest in St. Andreas

Bestimmt haben Sie schon einmal von unseren Gemeindefesten gehört. Einmal im Jahr, oft anlässlich des Patronatsfests der jeweiligen Kirche, feiern wir an den Kirchorten ein Fest. Kirchorte, das sind Orte kirchlichen Lebens in unserer Pfarrgemeinde. Dort sind Gemeinden angesiedelt, die alle ihr eigenes Profil, ihre Schwerpunkte und Besonderheiten haben, aber die dennoch Teil unserer Pfarrei im Ganzen sind. Gemeindefeste sind eine willkommene Gelegenheit, bei der Sie die Menschen vor Ort kennenlernen können. 

Chor von St. Bonifatius im Frankfurter Dom

Chor von St. Bonifatius im Frankfurter Dom

Aber nicht nur bei Gemeindefesten wird das Leben unserer Gemeinden sichtbar: Viele Gruppen mit unterschiedlichen Interessen sind bei uns aktiv. Die größten Gruppen sind dabei sicherlich die Kirchenchöre. Sie bereichern unsere Gottesdienste musikalisch, singen Konzerte und einige reisen sogar gemeinsam. Andere Gruppen widmen sich Glaubensfragen und politischen Themen. Sehr aktiv sind auch die vielen Seniorengruppen, die neben viel Geselligkeit auch Sport- und Freizeitangebote für alte Menschen bieten. So sagt Schwester Katrina Dzene über diese Gruppen: „In St. Bonifatius gibt es Gottesdienste und Treffs für Senioren. Sie bieten Möglichkeiten miteinander zu feiern, verschiedene Themen zu besprechen und miteinander auszutauschen“.

Segelfreizeit auf dem Ijsselmeer

Segelfreizeit auf dem Ijsselmeer

Ganz besonders wichtig sind für uns auch Familien, Kinder und Jugendliche, für die wir besondere Angebote entwickelt haben. Ein Klassiker sind da natürlich die Freizeitangebote in den Sommerferien. Hier bieten wir in diesem Jahr beispielsweise eine Segelfreizeit und ein Zeltlager an. Über das ganze Jahr verteilt gibt es natürlich noch viele weitere Angebote. So fährt diesen Sommer eine Gruppe Jugendlicher gemeinsam mit Kaplan Lydkowski zum Weltjugendtag nach Krakau. Ein noch recht neues Angebot ist auch der Programmierclub für Kinder und Jugendliche, die sich einmal monatlich im Coderdojo treffen.

Messdiener an Fronleichnam in der Innenstadt

Messdiener an Fronleichnam in der Innenstadt

Dreh- und Angelpunkt der Jugendarbeit sind traditionell die Messdiener (Ministranten). „Zur Zeit sind in unserer Pfarrei ca. 160 Messdiener aktiv“, sagt Pastoralreferentin Jutta Fechtig-Weinert. „Sie sind mit ihrem Dienst am Altar, den sie stellvertretend für die ganze Gemeinde ausüben, ganz nahe an der Mitte und dem Geheimnis unseres Glaubens. Es gibt immer wieder Aktionen, Veranstaltungen und Wochen- endfahrten, durch die Kinder und Jugendliche altersgemäß in die Gemeinde integriert werden können“.

Hilfe

Familiencafé in St. Andreas

Familiencafé in St. Andreas

Für die ganze Familie bieten wir neben Freizeitangeboten auch Hilfe und soziale Vernetzung an. In den Nachbarschaftscafés besteht die Möglichkeit des Kennenlernens und Austauschs. „Während Kinder miteinander spielen, können sich Eltern unterhalten. Bei Bedarf stehen Mitarbeiter bei Erziehungs- und Alltagsfragen zur Verfügung“, so Gemeindereferent Heiko Litz. Diese Nachbarschaftscafés sind auch wichtig zur Integration von Geflüchteten, denn „für viele von ihnen sind die Begegnungscafés in den Kirchorten St. Michael, St. Andreas und St. Elisabeth ein Ort der Normalität geworden“, so Litz weiter. 

Eritreische Christen zu Gast in St. Michael

Eritreische Christen zu Gast in St. Michael

„Aufgabe einer christlichen Gemeinde ist es, Not zu erkennen, soziale Lebensbedingungen von Menschen in ihren Lebensräumen wahrzunehmen und zu verbessern“, so beschreibt Gemeindereferentin Bernarda Westrup den Kerngedanken der „Gemeindecaritas“. In zahlreichen weiteren Projekten, und gemeinsam mit anderen katholischen Einrichtungen, setzen wir uns darum für eine lebendige Willkommenskultur ein. Dazu gehört auch, dass die Kirchengemeinde Wohnraum zur Verfügung stellt und die Möglichkeit schafft, dass sich christliche Gemeinden aus dem Kreis der Geflüchteten bilden können. So hat nun eine Gemeinde orthodoxer Christen aus Eritrea in St. Michael einen Ort zum Feiern von Gottesdiensten in der eigenen Sprache gefunden. Viele Flüchtlinge integrieren sich gerade in unsere Gemeinden und können so fern der Heimat Fuß fassen. 

Seelsorge

Die persönliche und geistliche Begleitung von Menschen, insbesondere in Lebenskrisen, ist eine wichtige Aufgabe der Kirche, die unseren Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern Tag für Tag zukommt. Ob bei Krankheit, Trauer oder im Alter: Unsere Seelsorger sind hier sehr gefragt. „Auf unserem Pfarrgebiet betreuen wir seelsorglich 13 Altenwohn- und Pflegeheime. Haupt- und Ehrenamtliche feiern hier Gottesdienste, Gesprächskreise, besuchen Alleinstehende und bringen die Krankenkommunion. Auch Mitarbeiter der Häuser und Angehörige der Bewohner werden begleitet“, so Gemeindereferent Andreas Schuh. Doch „besondere Aufmerksamkeit gilt den Kranken in unserer Gemeinde. Wir besuchen sie Zuhause, bringen über 30 Menschen regelmäßig die Krankenkommunion“, ergänzt Schwester Katrina Dzene.

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Die Trauer um einen lieben Menschen zu ertragen bedarf es oft der Hilfe Anderer. „Viele Menschen nutzen Angebote der Trauerbegleitung weit über die Beerdigung hinaus“, weiß Andreas Schuh zu berichten. „Ausgebildete hauptamtliche Seelsorger begleiten durch diese schweren Zeiten“. Auch für die Ärmsten bieten wir diesen Dienst an: „In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und der Teestube gedenken wir jährlich der verstorbenen Obdachlosen unserer Stadt“, so Schuh.

Gemeinsam Glauben

Heilige Messe in St. Mauritius

Heilige Messe in St. Mauritius

„Seit den ersten Tagen des Christentums kommen die Gläubigen zum Gottesdienst, nämlich zur Feier der Eucharistie, zusammen. Im Beten der Psalmen, im Hören auf das Wort Gottes und in der Begegnung mit Jesus im Sakrament der Eucharistie empfingen sie von Anfang an die Kraft, die Botschaft des Glaubens und der Liebe in die Welt hinein auszubreiten“, erklärt Pfarrer Klaus Nebel. Auch außerhalb der Gottesdienste (die Sie in der Gottesdienstordnung weiter hinten im Heft finden) treffen sich Menschen unserer Gemeinden, zum Beispiel in Bibelkreisen, um die Heilige Schrift zu lesen und über ihren Glauben zu sprechen. 

Kinderwortgottesdienst in Dreifaltigkeit

Kinderwortgottesdienst in Dreifaltigkeit

"Vermehrt wenden sich heute auch erwachsene Menschen an unsere Gemeinden, die als Kinder und Jugendliche irgendwann den Anschluss an die Kirche verloren oder dem Glauben bisher ganz ferngestanden haben und nun bei uns nach einer geistlichen Heimat suchen", sagt Pastoralreferentin Anna Niem. "Durch irgendeine Erfahrung, einen Kontakt oder eine Neugierde angestoßen, machen sie sich auf einen intensiven Weg zur Taufe und/oder Firmung und damit in die katholische Kirche hinein und sind eine große Bereicherung für das Pfarreileben. Denn sie bringen oft einen Blick für das Wesentliche mit, den wir im gewohnten Trott und darüber hinaus in allen Struktur- und Bestandwahrungsdebatten allzu schnell verlieren - und davon können wir uns anstecken lassen."

Doch nicht nur für Erwachsene gibt es diese Angebote, sondern auch für Kinder. „Immer wieder bin ich beeindruckt, wie ehrenamtliche Frauen und Männer, zum Teil über Jahre hindurch, hochmotiviert und engagiert die Gottesdienste für Kinder mit vorbereiten und durchführen. Vielfältig wie das Leben ist, erzählen sie von ihrem Glauben“, berichtet Pastoralreferentin Jutta Fechtig-Weinert über die Teams, welche die Wortgottesdienste für Kinder vorbereiten. So werden Kinder an den Glauben herangeführt und auf die Erstkommunion vorbereitet. Diese ist, so Fechtig-Weinert, „nach wie vor ein wichtiges Ereignis in der Lebens- und Glaubensbiographie der Kinder, die wie die Eltern eingeladen sind, sich mit ihrer Beziehung zu Gott und der Kirche auseinanderzusetzen.“

Priester aus mehreren Ländern an Fronleichnam

Priester aus mehreren Ländern an Fronleichnam

Dieses Engagement zeigt, dass man sich in unserer Gemeinde zu Hause fühlen kann. Gleichzeitig ist die Katholische Kirche aber ein sehr großes Haus, in dem viele Völker vereint leben. Weltoffenheit ist darum eine Eigenschaft, welche wir pflegen und  auch wieder neu vertiefen müssen. Betrachtet man das politische Meinungsbild, das sich durch die Landtagswahlen in den letzen Wochen abgezeichnet hat, wird das leider deutlich. Der Magdeburger Bischof Feige hat es auf den Punkt gebracht, indem er sagte: „Katholisch heißt nicht eng und kleinkariert, sondern wirklich weltoffen zu sein. Wir sind eine Weltkirche und kein Heimatverein.“ Pfarrer Stephan Gras, der auch Pfarrer der spanischsprachigen Gemeinde ist, erklärt: „Im Bistum Limburg gibt es mehr als dreißig Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache. Sie ermöglichen den Gläubigen, in ihrer vertrauten Sprache zu beten und Gottesdienst zu feiern, sich gegenseitig zu unterstützen und vertraute Traditionen zu pflegen. Das trägt dazu bei, dass Menschen eine neue Heimat finden, ohne ihre Wurzeln zu verlieren.“

Ökumenisches Weihnachtsportal am Bahnhof

Ökumenisches Weihnachtsportal am Bahnhof

Offen sind wir aber nicht nur für andere Katholiken in der Welt, sondern auch für andere Konfessionen. „Auch in Wiesbaden stehen gerade in den aktuellen Diskussionen um religiöse Grundüberzeugungen Ökumene und interreligiöser Dialog auf der Tagesordnung unserer Pfarrei Sankt Bonifatius“, erklärt Pfarrer Gras. „Von zahlreichen gemeinsamen Aktionen an Kirchorten, Begegnungen mit Flüchtlingen bis hin zu Aktivitäten in der Theatergemeinde (einer evangelischen und katholischen Gründung) über die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit bis hin zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.“

Sie merken, Kirche ist lebendige Gemeinschaft und gelebter Glauben. Kirche fordert uns heraus einerseits zu unserem Glauben zu stehen und uns andererseits mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auseinanderzusetzen. 

Ich möchte Sie herzlich einladen, sich mit Ihren Fähigkeiten und Begabungen in unserer Gemeinde einzubringen. Kommen Sie auf ein Gemeindefest, schauen Sie bei einer Veranstaltung rein. In diesem Monat feiern wir auf dem Schlossplatz das Fronleichnamsfest, ziehen in einer feierlichen Prozession zur Bonifatiuskirche und werden danach wieder ein tolles Gemeindefest begehen. Feiern Sie mit, kommen Sie mit uns ins Gespräch. Wir sind „Ihre“ Pfarrei Sankt Bonifatius!

Referent für Öffentlichkeitsarbeit