Katholische Erwachsenenbildung zeigt Kunstwerke von Claudia Merx in St. Mauritius
Zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges will die Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden mit einer Kunstausstellung dem „Vergessen und Erinnern Raum geben“. Unter dem Titel „…Trotz aller Schwere“ werden in der katholischen Kirche St. Mauritius (Abeggstraße 37) Werke der Aachener Künstlerin Claudia Merx gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 2. Februar um 10:30 Uhr – an dem Datum, an dem Wiesbaden 75 Jahre zuvor den schwersten Luftangriff auf die Stadt erlebte. Ein Rahmenprogramm mit unterschiedlichen Beiträgen, darunter zwei Gespräche mit der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin, werden die Ausstellung in ihrer gesamten Laufzeit begleiten. Zum Abschluss liest am Samstag, 18. April, die Schriftstellerin Annegret Held aus ihrem Buch „Armut ist ein brennendes Hemd.“
Claudia Merx umkreist in ihren Arbeiten Themen wie Leib und Seele, Verwundung, Schmerz und Heilung. Sie verwendet dabei mit Mull, Linnen und Gaze Materialien, die Wunden umhüllen und für den Heilungsprozess gegenüber äußeren Widrigkeiten schützend umschließen können. Viele Jahrzehnte nach Kriegsende wirkten traumatische Belastungen in den Menschen über Generationen hinweg weiter, ist die Kunsthistorikerin Dr. Simone Husemann, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus & Rheingau, überzeugt: „Sie erfahren traurige Aktualität durch die bei uns lebenden Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und anderen Kriegsschauplätzen unserer Welt.“
Die von der Künstlerin verwendeten textilen Werkstoffe ermöglichten eine feinfühlige künstlerische Visualisierung dieser für die menschliche Seele existenziellen Erlebnisse.
Zur Vernissage am 2. Februar lasen in Kooperation mit dem Stadtarchiv Gemeindemitglieder „Stimmen der Zeit“. Claudia Merx selbst sprach mit Simone Husemann über die „Stimme der Kunst“. Am 26. Februar (19 bis 20:30 Uhr) ist die Künstlerin im Gespräch mit dem katholischen Theologen Dr. Stefan Scholz zu erleben. „Darum glaube ich an Gott“ ist am 11. Februar (19:30 Uhr) ein Vortrag und Austausch mit Pater Helmut Schlegel überschrieben. Ebenfalls zum Begleitprogramm gehört unter anderem ein Vortrag des Sozial- und Kulturhistorikers Prof. Norbert Fischer von der Universität Hamburg über „Tod, Trauer und Friedhof im Wandel“ am 1. April (19:30 Uhr).
Barbara Reichwein
Siehe auch dazu den Ausschnitt aus der Festschrift von 1949
Details zu den Veranstaltungen finden Sie hier
11. Februar, Vortrag mit Pater Schlegel „Darum glaube ich an Gott“
26. Februar, Künstlerinnengespräch mit Dr. Stefan Scholz
5. März, Vortrag von Theresa Weinert
10. März, Vortrag von Dr. Gotthard Fuchs
1. April, Vortrag von Prof. Dr. Norbert Fischer
18. April, Finnisage der Ausstellung