St. Bonifatius Wiesbaden

Kreuzreliquie

Im Kreuz ist Heil

Aus dem Leben der Pfarrei, Bistum Limburg, GottesdienstePhilippe Jaeck

Die Kreuzreliquie in der Fastenzeit auch in St. Bonifatius Wiesbaden

Sie gehört zu den größten Schätzen des Bistums Limburg und ist nur an wenigen Tagen im Jahr außerhalb des Limburger Diözesanmuseum zu sehen: Die Limburger Kreuzreliquie, ein Teil des Kreuzes, an dem Jesus der Überlieferung nach gestorben ist. An fünf Fastensonntagen reist die Reliquie vom nördlichsten Teil des Bistums in Battenberg bis nach Frankfurt und vom Westerwald bis in die Landeshauptstadt Wiesbaden. Zu den Gottesdiensten und Andachten mit der Reliquie lädt das Limburger Domkapitel Gläubige zum Mitfeiern ein.

Die Reise der Kreuzreliquie endet in Hessens Hauptstadt Wiesbaden. Dort besteht am fünften und letzten Fastensonntag, 3. April, in der Kirche St. Bonifatius die Möglichkeit, die Reliquie aus der Nähe zu sehen. Domkapitular Dr. Johannes zu Eltz feiert die Kreuzvesper ab 19 Uhr.

Hintergrund

Die Kreuzreliquie ist ein Holzfragment des Kreuzes, an dem Jesus hingerichtet wurde. Die Heilige Helena, Mutter des Kaisers Konstantins (Regierungszeit 306 bis 337) soll dieses Kreuz bei ihrer Pilgerfahrt in Jerusalem gefunden und nach Konstantinopel, das heutige Istanbul, gebracht haben. Um 964/965 entstand die kostbare byzantinische Schmucklade, die Staurothek, die die Reliquie einfasst. 1204, während des Vierten Kreuzzuges, eroberte das christliche Kreuzfahrerheer Konstantinopel und die Staurothek kam in den Besitz des Ritters Heinrich von Ulmen. Dieser schenkte sie 1208 nach seiner Rückkehr dem Augustiner-Chorfrauen-Kloster Stuben an der Mosel. Dort blieb sie bis 1835. Dann überreichte Herzog Wilhelm von Nassau die Staurothek dem kurz zuvor gegründeten Bistum Limburg. Die Staurothek und die Reliquie sind Teil der Dauerausstellung des Limburger Diözesanmuseums.