St. Bonifatius Wiesbaden

Flüchtlinge

Aus der Gemeinschaftsunterkunft in die eigene Wohnung

Aus dem Leben der PfarreiAutor

Im Projekt Wohnhilfe unterstützt die Pfarrei Geflüchtete bei der Suche nach einer eigenen Wohnung.

Viele Geflüchtete leben in Wiesbaden in Sammelunterkünften der Stadt, selbst wenn sie bereits als Flüchtlinge anerkannt sind. Das ist aber ein Integrationshemmnis und, wie Sie sich sicher vorstellen können, auf Dauer auch ein unangenehmer Zustand für die Menschen. Vielfach sind es Familien mit Kindern, die dringend eine normale Wohnung benötigen. 

Für Menschen in dieser Situation ist es allerdings nicht leicht, eine Wohnung zu finden. „Viele Vermieter lehnen Menschen ab, die ein geringes Einkommen haben oder Sozialhilfe beziehen”, so Heiko Litz, Gemeindereferent in St. Bonifatius. Dazu kommt ein akuter Wohnungsmangel in Wiesbaden, wo, so Litz, mehrere tausend bezahlbare Wohnungen, nicht nur für Flüchtlinge, fehlen.

Die Wohnhilfe der Pfarrei setzt genau hier an und versucht Menschen dabei zu helfen, eine geeignete Wohnung zu finden. Sechs bis zehn Menschen wenden sich pro Woche an die Mitarbeitenden des Projekts. Diese helfen bei der Akquise von Wohnungen, sie vermitteln zwischen Vermietern, Ämtern und Mietern und helfen bei der Anmeldung im Wohnungsamt. Außerdem begleiten Sie Bewerber zu den Wohnungsbesichtigungen und helfen bei der Zusammenstellung von Unterlagen.

Neben der Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung tritt die Kirchengemeinde St. Bonifatius aber auch selbst als Vermieter auf. Seit 2014 konnten 24 Menschen in gemeindeeigenen Immobilien leben. Aktuell leben in unseren Wohnungen drei Familien mit acht Erwachsenen und sechs Kindern.

Das Projekt Wohnhilfe, welches Teil der Willkommenskultur für Geflüchtete ist, vernetzt sich auch mit anderen Pfarreien und Akteuren im städtischen Umfeld.

Heiko Litz betont, dass eine „katholische Wohnhilfe“ in Wiesbaden alle Menschen in den Blick nehmen müsse, die eine bezahlbare Wohnung suchen. Die Flüchtlingssituation hat uns darauf aufmerksam gemacht. Im Sinne einer Sozialpastoral, die die Nöte der Menschen in den Blick nimmt, müssen wir als Kirche darauf reagieren. 

Heiko Litz