St. Bonifatius Wiesbaden

Kirche – Lebensanker und/oder Herausforderung

Aus dem Leben der Pfarrei, Gemeindebrief, Musik Kultur KircheKatarzyna Klöckner

Drei AutorInnen haben wir eingeladen zu einer kleinen Reihe mit Impulsvortrag und anschließender Diskussion.

Die drei Bücher werden von den jeweiligen Autor:innen vorgestellt. Die Termine sind Dienstag, 10., 17. und 31. Oktober jeweils um 19:30 Uhr im Pfarrsaal von St. Mauritius.

Am 10. Oktober macht Flora von Herwarth den Auftakt: Die Autorin beschreibt in ihrem Buch „Splitterzeiten“ nah an der realen Person die Lebens- und Leidensgeschichte der Mutter eines unserer Gemeindemitglieder. Die mutige Frau arbeitete als Ärztin im „dritten Reich“ und der DDR und saß nach einem politischen Prozess im Frauengefängnis. Ihr Mut und ihre Charakterstärke verdienen allen Respekt, hier passt der Begriff „Lebensanker“ unbedingt, ihre Kraft zog sie aus dem Glauben.

Am 17. Oktober ist Peter Neuhaus zu Gast, in seinem Buch „Kirchenschmelze“ setzt er sich, auch anhand seiner eigenen Lebensgeschichte, mit den Gründen für die zunehmende Distanz zwischen der reinen Lehre der Kirche und den Menschen, die auf der Suche sind nach Gott, nach Gemeinschaft und einem Leben auf Jesu Spuren, auseinander – mit all den Kränkungen und Enttäuschungen, die ihm von kirchlichen Oberen zugefügt wurden, und mit aller „Sehnsucht nach einem galiläischen Frühling“, so der Untertitel.

Der Reigen endet am 31. Oktober mit Stefan Herok. Bis zum Ruhestand arbeitete er als Pastoralreferent, zuletzt in Wiesbaden (den viele Gemeindemitglieder sicher kennen). Sein Buch „NervenSegen – Das Trostbüchlein für strapazierte katholische Seelen“ erscheint im September und kommt etwas beschwingter daher – dennoch: warum Trost nötig ist, beschreibt Stefan Herok pointiert. Er ermutigt dazu, gelegentlich zu Nerven-Sägen zu werden, um Wandlung in der katholischen Kirche auch jenseits der Eucharistie einzufordern, mit Herzensfröhlichkeit und Beharrlichkeit.

Dr. Reneé Jaschke