Das kirchliche Leben im Jetzt mit einem Blick in die Zukunft
In diesem Jahr ist das Leben von uns allen so viel anders geworden. Um die Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, müssen wir auch kirchliche Aktivitäten einschränken. Das langfristige Planen ist zurzeit nicht möglich, besonders auch für Ihre Altersgruppe, die zu der Risikogruppe gehört. Deshalb wird für das zweite Halbjahr kein Programm mit Veranstaltungen für die ältere Generation herausgegeben. Trotzdem möchte ich einen Blick in die Zukunft wagen und Ihnen mitteilen, was angedacht ist.
Die Tagesfahrt nach Hanau mit Besichtigung des Goldschmiedemuseums und des Schlosses Philippsruhe mit einer Einkehr bei den Benediktinerinnen in Engelthal wird auf das nächste Jahr verschoben. Auch die gemeinsame Wallfahrt nach Marienthal am 15. August verlegen wir auf das nächste Jahr. Leider werden in diesem Jahr keine großen Feste für Senioren stattfinden. Was Treffen in kleineren Gruppen angeht, müssen wir noch abwarten.
Wie es jetzt aussieht, wären Vorträge für den Treff der Generation 65+ mit Abstandsregelungen und Voranmeldungen denkbar. Angedacht sind folgende Vorträge:
3. September: „Wozu brauchen wir in Wiesbaden Sozialpolitik? Erwartungen, Befürchtungen und Wünsche älterer Menschen. Gespräch mit Herrn Christoph Manjura, Dezernent für Soziales, Bildung, Wohnen und Integration.“
8. Oktober: Theresa Weinert, Referentin für politische Bildung und Gesellschaft: „Früher war alles besser! Oder? Sozialer Wandel in der Bundesrepublik Deutschland.“
3. Dezember: Carmen Kloft, Diplom-Psychologin, Logotherapeutin und ehrenamtliche Hospizbegleiterin: „Fragen nach dem Sinn. Was uns Menschen ein Leben lang bewegt.“
Diese Vorträge sind wie gewohnt um 15 Uhr im Alfons-Jung-Saal am Kirchort Maria Hilf geplant. Außerdem ist ein Vortrag von mir, Sr. Katrina Dzene, vorgesehen: „Wie altert unser Gehirn? Neue Einsichten der Gehirnforschung.“ am 1. Oktober um 19 Uhr im Roncalli-Haus, Pavillon.
Wir hoffen, dass das Angedachte stattfinden kann.
Vielleicht haben Sie schon wahrgenommen, dass im Juni ein Monatsgruß an die ältere Generation erschienen ist. Das ist ein Versuch in Kontakt miteinander zu bleiben. Hoffentlich hilft diese Lektüre, die Krisenzeit seelisch und geistig besser durchzustehen bis eine Stabilität im gesellschaftlichen Leben wieder eintritt.
Diese Zeit ist eine Herausforderung für uns. Mir kommt öfter ein Gedicht von Madeleine Delbrêl (1904–1964), französische Schriftstellerin und katholischer Mystikerin in den Sinn. Es heißt: „Ball des Gehorsams“. Das Leben in der Welt bringt sie in Verbindung mit ihrer Gottesbeziehung. Hier kommt ein Ausschnitt davon:
„Um gut tanzen zu können – mit dir (Herr) oder auch sonst,
Braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.
Man muss ihm nur folgen,
Darauf gestimmt sein,
Schwerelos sein,
Und vor allem: man darf sich nicht versteifen.
Man darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen.
Manchmal muss man sich drehen oder seitwärts gehen.
Und man muss auch innehalten können
Oder gleiten, anstatt zu marschieren.
Und das alles wären ganz sinnlose Schritte,
Wenn die Musik nicht eine Harmonie daraus machte.
Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes.
Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht.
Offenbare uns das große Orchester deiner Heilspläne,
Worin das, was du zulässt,
Einfach befremdliche Töne von sich gibt
Inmitten der Heiterkeit dessen, was dein Wille ist.
Wie einen Ball,
Wie einen Tanz,
In den Armen deiner Gnade,
Zu der Musik allumfassender Liebe.
Herr, komm und lade uns ein.“
Ich wünsche uns allen, dass dieser Tanz uns gelingt. Und bleiben Sie gesund!
Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
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