Die Jugendsegelfreizeit gibt es inzwischen seit 20 Jahren. Ein guter Zeitpunkt, zurück zu schauen.
Es war einmal vor langer Zeit, ... im Jahre 1999. Damals existierten recht jung die Pastoralen Räume und Maria Hilf wurde mit St. Elisabeth und St. Klara verbunden. Die Jugendfreizeit sollte neu aufgestellt werden und so fanden sich drei Gruppenleiter, die zunächst mit 15 Teilnehmern auf einem kleinen holländischen Einmaster in See stachen. Da die neu entstandene Segelfreizeit ein voller Erfolg war und die Nachfrage im Laufe der Jahre wuchs, charterten wir im Jahre 2004 den Dreimast-Klipper „Nil Desperandum“ (siehe www.nil-desperandum.com). Hier ist Platz für sechs Betreuer (inklusive Küche) und 24 Teilnehmer. Seit dieser Zeit sind wir mit diesem Schiff und seinem Skipper sehr vertraut geworden. Eine Heimat auf dem Wasser. Wir segeln im holländischen IJssel- und im Wattenmeer. Oft besuchen wir die Inseln Terschelling oder Texel.
Jeden Tag gilt es für alle anzupacken. Das sind nicht nur die Segel, die hochgezogen oder wieder eingepackt werden müssen. Es gibt Koch-, Putz-, Einkaufsdienste. Jeder muss sich im Laufe der Woche an jedem Dienst beteiligen. Aber natürlich ist auch Zeit zum Lesen, Spielen, Insel-Besuchen und Baden. Im Schiff gibt es Kajüten mit zwei, vier oder fünf Betten. Am liebsten schlafen alle allerdings auf Deck unter freiem Himmel.
Es ist eine intensive Woche: die Enge und die Gemeinschaft; auf der anderen Seite die Weite des Meeres, die Kraft von Wind und Wellen. Die Stille auf See, gemeinsam einfach nur auf das Meer hinaussehen, oder auch beim Skipper steuern und Seekarten lesen. Ganz besonders sind auch unsere Abende mit Spielen, Kino- und Casino. Ebenso außergewöhnlich ist das Trockenfallen: man läuft bei Flut auf eine Sandbank auf und kann dann bei Ebbe mitten im Meer spazieren gehen, Wattwürmer ausgraben, Garnelen fischen und Muscheln suchen.
Inzwischen sind wir wirklich eine Bonifatius-Segelfreizeit. Die Teilnehmer kommen von allen Kirchorten unserer Pfarrei und es entstehen neue Kontakte. So haben wir uns auch vor einigen Jahren ein neues „Logo“ ausgedacht: „Bonifatius-Piraten – Im Auftrag seiner Majestät“. In der Mitte unserer Fahne sieht man einen Säbel und zwei gekreuzte Degen. Wer genau hinschaut, kann darin das Christusmonogramm erkennen. Damit machen wir deutlich, dass er unser eigentlicher Kapitän ist. Neben einer religiösen Einheit im Laufe des Tages, nehmen wir uns viel Zeit beim abendlichen Nachtgebet. So ist uns immer bewusst, dass einer da ist, der uns begleitet und schützt.
Anfang August stechen wir wieder in See. Beten Sie für uns, dass wir alle gut erholt und gesund zurückkommen!
Andreas Schuh, Gemeindereferent
Fotos: Dominik Pereconi