St. Bonifatius Wiesbaden

Interreligiöse Gebetskette wanderte durch Wiesbaden

Aus dem Leben der PfarreiAutor

Von Ostern bis Pfingsten wurde in Wiesbaden und im Umland täglich für den Frieden gebetet

Jeden Tag lud eine andere Gemeinde zum Gebet: mal christlich, mal jüdisch, mal muslimisch. Eröffnet wurde die Gebetskette in der Marktkirche.

Als Symbol für den Frieden zündeten die Besucherinnen und Besucher in ökumenischer Verbundenheit auf den Treppen vor dem Altar in der Marktkirche eine Kerze an. Foto: Andrea Wagenknecht/Ev. Dekanat Wiesbaden

Als Symbol für den Frieden zündeten die Besucherinnen und Besucher in ökumenischer Verbundenheit auf den Treppen vor dem Altar in der Marktkirche eine Kerze an. Foto: Andrea Wagenknecht/Ev. Dekanat Wiesbaden

Die Idee zum wandernden Friedensgebet stammte von Ökumenepfarrer Andreas Günther: „Auch wenn es aktuell oft nicht so aussehen mag: Alle drei abrahamitischen Religionen mit ihren Konfessionen haben die Vision einer friedlichen Welt. Sich darauf zu besinnen – das ist die Idee der Gebetskette, deswegen wollten wir in Wiesbaden und Umland mit Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften 46 Tage lang für Frieden in Stadt, Land und der Welt beten“, erklärte er. Bei den Christen in Wiesbaden, aber auch bei der jüdischen Gemeinde und den muslimischen Gemeinden stieß er mit dem Anliegen sofort auf offene Ohren:

Zwölf verschiedene Konfessionen und drei verschiedene Religionen beteiligen sich – es wurde an 46 verschiedenen Orten gebetet. Jeder – so die Idee – betet auf seine Weise und jeder ist bei dem Anderen willkommen – egal aus welcher Religionsgemeinschaft man kommt und zu welcher man geht.

Am Freitag, 12. Mai, war die „Gebetskette“ zu Gast in der Kirche St. Michael, Burgunderstraße. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fassten ihre Gedanken und Wünsche für den Frieden zusammen, hier eine Auswahl:

  • Frieden fängt bei mir an, in meinem Herzen!
  • Friede ist für mich: Liebe, Gerechtigkeit für jeden Menschen auf der Welt und teilen.
  • Aufeinander zugehen, Frieden schließen.
  • Frieden in den Familien – Frieden unter den Völkern.
  • … nicht immer auf seinem Recht beharren,
  • versuchen, den anderen Menschen zu verstehen, miteinander reden …
  • Voraussetzung für Frieden ist Gerechtigkeit
  • Nahrung für Alle
  • Nicht übereinander, sondern miteinander reden!
  • Ich wünsche mir Frieden mit allen meinen Freunden und Nachbarn.
  • Ich wünsche mir selbst Frieden
  • Frieden – weniger Egoismus, weniger Machtanspruch, mehr miteinander.
  • Ich wünsche, dass alle Menschen egal welchen Glauben 
  • laut nach den Frieden in dieser Welt rufen!
  • Ich wünsche mir, dass alle Menschen in Frieden und Freiheit leben können.
  • Mutig sein, Gleichgültigkeit ablegen und mit anderen sprechen.
  • Guter Gott, ich bitte dich um Besinnung für diese Welt, für die Mächtigen, für die die Verantwortung tragen.
  • Sende deinen Geist, leite uns zu deinen Frieden. Erneuere das Gesicht dieser Erde.
  • Ich wünsche mir, dass die Menschheit versteht, dass jeder in Frieden leben darf, weil der Friede von Gott kommt.

Ich wünsche mir, dass die Menschen den Frieden ernst meinen und nicht nur oberflächlich damit umgehen.

Michael Braun