Verwaltungsrat legt Finanzen der Kirchengemeinde offen
Zum zweiten Mal legt der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde St. Bonifatius die Finanzen offen und macht damit als weiterhin einzige Kirchengemeinde im Bistum Limburg die Bilanz von 2014 öffentlich. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, Hans-Peter Thurn, mitteilte, soll mit der Darstellung der Fakten zum Vermögen und den finanziellen Verpflichtungen der Kirchengemeinde ein Beitrag zur größeren Transparenz der Kirche in Wiesbaden geleistet werden.
Ausführlich hat sich der Verwaltungsrat mit dem Jahresergebnis und der Bilanz 2014 auseinandergesetzt. Das Zahlenmaterial ist sehr umfangreich und konnte mit starker Mithilfe des Rentamtes, dem wir dafür sehr dankbar sind, zusammengestellt werden.
Zum Ende des Jahres 2014 gehören Kirchengemeinde St. Bonifatius 22073 Katholiken. Sie wohnen im Gebiet der Innenstadt mit den acht Kirchorten St. Bonifatius, Maria Hilf, St. Elisabeth, St. Mauritius, St. Andreas, Dreifaltigkeit, St. Michael und Heilige Familie auf einer Fläche von 34 km². 34 Immobilien gehören zur Kirchengemeinde. Dazu zählen nicht nur die Kirchen, sondern natürlich auch die Pfarrhäuser, Gemeinderäume, sieben Kindertagesstätten und vier Mietshäuser. Insgesamt beschäftigt die Kirchengemeinde 176 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Bilanz beläuft sich auf insgesamt 16 Millionen Euro. Darin enthalten sind zweckgebundene Rücklagen in Höhe von 2,570 Mio Euro, die z.B. für den Bauunterhalt der Immobilien, für pastorale Fragen (Seelsorge, Caritas, Jugend, Soziale Dienste, Seniorenarbeit, ...) gedacht sind. Enthalten sind auch Mittel zur Unterstützung von caritativen Maßnahmen in Peru bzw. dem Unterhalt der Schulküche in Diébougou, Burkina Faso.
Der vorhandenen Ausgleichsrücklage in Höhe von 4,706 Mio Euro stehen Investitionskosten in fast gleicher Höhe für die genannten Immobilien gegenüber. Die gerade vom Bistum bei uns durchgeführte Immobilienbewertung hat die in den nächsten Jahren notwendig werdenden Investitionen ermittelt. Einen großen Posten stellen natürlich Personalkosten dar. 5,784 Mio Euro stehen hier in der Bilanz. Der größte Umfang betrifft die sieben Kindertagesstätten mit ihren Erzieherinnen und Erziehern. Diese Kosten werden durch Erstattungen (Stadt Wiesbaden, Bistum) weitgehend gedeckt. Aber auch für Hausmeister, Küster, Pfarrsekretärinnen, Putzhilfen, Organisten und Chorleiterinnen und Chorleiter muss die Kirchengemeinde Finanzmittel bereit stellen, die nur teilweise durch entsprechende Zuwendungen ausgeglichen werden können.
Zur Bilanz gehört auch die Feststellung, dass in der Zahl der Katholiken rund 25% Katholiken anderer Muttersprache enthalten sind. Sie sind zum Teil in ihren muttersprachlichen Gemeinden organisiert und haben an verschiedenen Kirchorten auch Gottesdienste in Ihrer Sprache (polnisch-, italienisch-, portugiesisch- und spanischsprachige Gemeinde). Auch mit den philippinischen, assyrischen und eritreischen Gottesdiensten wird die Vielfalt der Katholischen Kirche in Wiesbaden sichtbar.
Bereits seit einem Jahr hat die Kirchengemeinde auch Wohnräume für zwei syrische Familien unentgeltlich bereitgestellt. Für das Jahr 2015 sind über den Verwaltungsrat auch einige zusätzliche Projekte angemeldet, die der Flüchtlingsarbeit dienen. Schwerpunkte für diese Arbeit sind die Kirchorte St. Michael und St. Elisabeth.
Der Verwaltungsrat kann vermelden, dass in 2014 insgesamt ein positives Gesamtergebnis von 127,2 tausend Euro für 2014 festgehalten werden kann. Dieser erarbeitete Überschuss wird den Ausgleichsrücklagen zugeführt.
Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende, Hans-Peter Thurn, dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit, die Grundlage für das positive Gesamtergebnis ist. In einer Broschüre, die an den Kirchorten ausliegt, kann die Zusammenfassung der Bilanz 2014 eingesehen werden. Diese Broschüre stellen wir auch auf unserer Webseite zum Herunterladen bereit.