Der Jesuit und Dichter Friedrich Spee (1591-1635) lässt Jesus vom Kreuz aus „ein trawrig Gespräch“ führen. Jesus versucht diejenigen, die dieses Leid verursachen, sehr direkt zur Verantwortung zu ziehen. Sehr anschaulich lässt Spee Jesus dieses Gespräch bei den Nägeln beginnen und beim Hammer und dann beim Zimmermann. Ja, Jesus macht im Gedicht von Spee zunächst tatsächlich den Nägeln und dem Hammer Vorwürfe, dass sie ihn quälen. Aber jeder weiß, seine eigene Verantwortung auf die jeweils „höhere Ebene“ abzuschieben: „Ich habe keine Schuld“, was selbst für die Engel gilt.
Das Gedicht spricht zwar die Sprache des Mittelalters, kann aber unser Denken und Fühlen, unsere eigene Vorbereitung auf Ostern anregen und uns spirituell bereichern.
In der Andacht werden wir das Gedicht als szenische Lesung mit Musik an verschiedenen Orten in der Bonifatius-Kirche präsentieren; untermalt, begleitet und kommentiert von Orgel und weiteren Soloinstrumenten.