Sammelaktion der Katholischen Stadtkirche Wiesbaden für die Tafel Wiesbaden e.V.
„Barmherzigkeit und Nächstenliebe dürfen nicht nach Weihnachten enden!“: Mit diesem dringenden Appell ruft die Stadtversammlung der Wiesbadener Katholiken dazu auf, Kunden der Tafel in Wiesbaden zu unterstützen. In Absprache mit den drei katholischen Pfarreien St. Birgid, St. Bonifatius und St. Peter und Paul hat sie eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, bei der Lebens- und Pflegmittelspenden für Bedürftige gesammelt und an die Tafel Wiesbaden e.V. weitergegeben werden. Die Aktion startete in einigen Kirchorten bereits im Advent und soll bis in den Februar fortgeführt werden. Die Hilfsbereitschaft in den Kirchengemeinden ist groß. So wurden zum Beispiel in der Pfarrei St. Bonifatius auch Drogerie-Gutscheine im Wert von mehr als 800 Euro abgegeben und Geld in Höhe von rund 2700 Euro gespendet. Weit über 30 Bananenkisten konnten, gefüllt mit Lebens- und Pflegemitteln bei der Tafel abgegeben werden.
„Durch die Corona-Pandemie hat sich die Anzahl der Bedürftigen in Wiesbaden, die sich an die Tafel wenden, erheblich erhöht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtversammlung. Familien, aber auch Senioren, die vor Corona ihre Rente durch Minijobs aufgestockt hätten, seien durch die Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und benötigten zusätzlich zu den bisher Bedürftigen die Hilfe der Tafel. „Eine große Herausforderung für das Ehrenamtlichen-Team der Tafel Wiesbaden e.V., das zum großen Teil aus aktiven Rentnern besteht, die selbst zur Risikogruppe gehören. Der Ansturm ist groß und die Spenden reichen nicht mehr aus, um alle Anfragenden wöchentlich mit Lebens- und Pflegemitteln zu versorgen.“ Erfahrungsgemäß seien gerade die Wintermonate nach Weihnachten die härtesten für die Bedürftigen. Besonders in diesem Jahr dürfte das angesichts der Schließungen durch den notwendigen erneuten Lockdown mehr denn je zutreffen.
Eine Liste von Lebens- und Pflegemitteln, die dringend für die Bedürftigen benötigt werden, ist mit der Tafel abgestimmt und liegt in den Kirchen der Stadt, die das Projekt unterstützen, aus. Die Pfarreien und Kirchorte in Wiesbaden organisieren die Sammlungen ehrenamtlich.
Wegen der Pandemievorgaben werden in diesem Jahr nicht die üblichen Weihnachtsgeschenke an die Tafelkunden ausgegeben. Stattdessen bittet das Tafel-Team um kleine Gutscheine von Müller, dm, Rossmann und H&M, im Wert von 5 bis 10 Euro, die als Weihnachtsgeschenke an die Bedürftigen ausgegeben werden können.
Barbara Reichwein