Liebe Gemeindemitglieder!
Die kühlen, feuchten und düsteren Novembertage sind nicht bei allen von uns willkommen. Ich mag den November, weil ich dann mehr schätze, wie gut es ist, ein warmes Zuhause zu haben. In meiner Kindheit hatten wir in unserer Wohnung einen Ofen, der mit Holz geheizt wurde. Ich kann mich an das Knistern von Holz und die wohltuende Wärme gut erinnern. Und wenn ich an einem Novembertag mit einer Tasse warmen Tee in der Hand auf einer Couch gemütlich sitze und das Lesen eines Buches genieße, fühle ich mich ein bisschen wie im Himmel.
Im November gedenken wir unserer Verstorbenen. Friedhöfe werden besucht und auf den Gräbern werden Kerzen aufgestellt. Wir hoffen, dass unsere Lieben jetzt im Himmel bei Gott glücklich sind. Wir bleiben mit ihnen in Erinnerungen und im Gebet verbunden.
Und nach den Friedhofsbesuchen wartet auf uns das warme Zuhause.
Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen und gemütlichen Monat November!
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Ich ziehe deshalb
den Herbst dem
Frühjahr vor,
weil das Auge
im Herbst den Himmel,
im Frühjahr aber
die Erde sucht.Søren Kierkegaard (1813-1855), dänische Philosoph, Essayist, Theologe
Heilige des Monats
Am 17. November gedenkt die Kirche der heiligen Gertrud von Helfta. Sie wurde am 6. Januar 1256 in Thüringen geboren. Schon als fünf Jahre altes Mädchen war Gertrud – wohl als Waisenkind – ins Kloster Helfta der Zisterzienserinnen gekommen, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn und ihrer Lehrerin Mechthild von Hackeborn wissenschaftlich und geistlich erzogen und dann selbst Nonne wurde. Sie übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche.
Nach einer schweren Lebens- und Glaubenskrise hatte Gertrud am 27. Januar 1281 eine Vision: Sie wurde von Jesus Christus in die Nachfolge gerufen; er hob sie über eine Dornenhecke zu sich und führte sie davon. Vor ihrer Bekehrung wollte sie den Männern in nichts nachstehen; von ihren damaligen Anstrengungen hatte Jesus in der Berufungsvision gesagt: „Bisher hast Du mit meinen Feinden vom Staub der Erde gegessen und aus ihren Dornen ein paar Honigtropfen gesaugt. Komme zu mir – ich will dich trunken machen mit dem Strom meiner göttlichen Wonnen.“ In den nächsten Jahren wurde diese mystische Christusbeziehung stetig vertieft und entfaltet.
Groß war Gertruds Liebe zu Jesus, ausgedrückt in der freien Hingabe an das Leiden als Zeichen der Nachfolge. Ebenso stark war auch ihre Liebe zu den Menschen. Stundenlang war sie den Menschen ihrer Umgebung Zuhörerin, Ratgeberin, Trösterin.
Ihre beiden Hauptwerke sind „Gesandter der göttlichen Liebe“ mit der Schilderung der Offenbarungen an Gertrud und „Geistliche Übungen“.
Gegen Ende ihres Lebens litt Gertrud über Wochen hinweg an den Folgen eines Schlaganfalls. Sie starb im Alter von höchstens 46 Jahren Mitte November 1301 oder 1302.
Ihr Grab ist heute unbekannt, da das Kloster Helfta schon im 14. Jahrhundert zerstört wurde.
Gertrud von Helfta wurde 1678 von Papst Innozenz XI. heiliggesprochen. Als einzige deutsche Heilige trägt sie den Beinamen „die Große“.
Lachen ist gesund
„Ein schwarzgekleideter Mann klopft an die Himmelstür. Petrus öffnet, schaut kritisch und fragt:
„Hast Du jemals Unrecht getan?“
„Ja, ich habe in einem Spiel Italien gegen England einen Elfmeter gepfiffen, der keiner war.“
„Halb so schlimm. Und wann war das?“
„Vor ungefähr 30 Sekunden.“
Geschichte
Hofetz Chaim
Im vorigen Jahrhundert besuchte ein Tourist aus den Vereinigten Staaten den berühmten polnischen Rabbi Hofetz Chaim.
Erstaunt sah er, dass der Rabbi nur in einem einfachen Zimmer voller Bücher wohnte. Das einzige Mobiliar waren ein Tisch und eine Bank.
„Rabbi, wo sind Ihre Möbel?“ fragte der Tourist.
„Wo sind Ihre?“ erwiderte Hofetz.
„Meine? Aber ich bin nur zu Besuch hier. Ich bin nur auf der Durchreise“, sagte der Amerikaner.
„Genau wie ich“, sagte der Rabbi.
Wenn ein Mensch beginnt, tiefer nach innen zu leben, lebt er einfacher nach außen. Aber leider bringt einfaches Leben nicht zwangsläufig Tiefe mit sich.
Anthony de Mello
Bilder: Дмитрий Буханцов / Pixabay
Alonso Cano - Museo de Bellas Artes de Sevilla, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3118742