St. Bonifatius Wiesbaden

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Monatsgruß an die ältere Generation


Liebe Gemeindemitglieder!

Wenn ich im Herbst das Schreien der Kraniche höre, bleibe ich stehen und richte suchend meine Augen auf den Himmel, wo die Zugvögel auf ihrem Weg nach Süden sind. In solchen Momenten merke ich eine tiefe Sehnsucht in mir. Das ist die Sehnsucht nach meiner Heimat Lettland, wo Kraniche im Frühling ankommen und in Sümpfen ihre Nester bauen. Oft sind sie auf Wiesen auf der Nahrungssuche zu sehen. Im Herbst fliegen sie in wärmere Länder zurück.

Aber da ist noch mehr, was mich bewegt: Ich spüre eine tiefe Sehnsucht nach Gott. Wie die Kraniche ganz genau ihr Ziel, wohin sie fliegen müssen, wissen, so weiß auch meine Seele, dass Gott ihr Ziel ist.

Wie kann ich dieses Ziel erreichen? Das hat Jesus Christus mit seinem Leben gezeigt. Im Johannesevangelium (13,34) finde ich für mich die Kurzfassung dafür: “Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.”

Möge die Liebe Gottes in unserem Alltag, in unserem Miteinander und Füreinander immer als Ziel bleiben.

Ich wünsche Ihnen einen schönen und besinnlichen Monat Oktober!

Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin


Die Liebe weist dem Menschen
seines Lebens Ziel.
Die Vernunft gibt ihm die Mittel in die Hand,
es zu erreichen.

(Chinesisches Sprichwort)


Heiliger des Monats

Am 1. Oktober gedenkt die Kirche des heiligen Franz de Borja y Aragon. Franz wurde am 28. Oktober 1510 in Gandía in Spanien geboren. Er war der Sohn des Herzogs von Gandía und der Johanna von Aragonien. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wurde er von seinem Onkel, dem Erzbischof von Saragossa, erzogen. 1528 trat er in die Dienste des Königs von Spanien und Kaisers des römisch-deutschen Reiches, Karl V., und seiner Frau Isabella ein. Hier lernte er auch seine Frau Eleonora de Castro kennen.

Im Jahr 1539 veränderte sich das Leben von Franz de Borja einschneidend. Er erlebte den frühen Tod von Isabella mit und war tief erschüttert. Er beschloss, sein weiteres Leben Gott zu weihen. Kurz darauf wurde er zum Vizekönig von Katalonien ernannt und musste zunächst alle seine Pläne zurückstellen.

Vier Jahre später stellte Franz sich bei Ignatius von Loyola vor und machte bei ihm heimlich Exerzitien. Im Jahr 1546 trat er, ohne dass jemand etwas davon erfuhr, dem Jesuitenorden bei.

Franz, der inzwischen mit seiner Frau acht Kinder hatte, wollte zuerst seine Familie versorgt wissen und seine Regierungsgeschäfte regeln, bis er seinen Schritt bekannt gab. So lebte er vier Jahre lang im Inneren seines Herzens als Ordensmann, nach außen als Herzog von Gandía.

Im Alter von inzwischen 40 Jahren erklärte sich Franz de Borja schließlich, 1551 empfing er die Priesterweihe. In seiner Funktion als Generalkommissar trug er viel zur Entwicklung des Jesuitenordens in Spanien bei und unterstützte die Gesellschaft Jesu auch bei Neugründungen in anderen Ländern. 1565 wurde er zum dritten Ordensgeneral der Jesuiten ernannt. Sieben Jahre leistete der Herzog und Mönch Großes.

Franz de Borja starb am 1. Oktober 1572 in Rom. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Jesuitenkirche von Madrid. Papst Clemens X. sprach Franz de Borja am 12. April 1671 heilig.


Lachen ist gesund

Ein getaufter Junge aus jüdischer Familie kommt vom Religionsunterricht nach Hause.
„Na,was hat euch der Pfarrer erzählt?“ fragt seine Mutter.
„Also, er hat gesagt, die Hebräer, ich meine die Israelis, wollten durch das Rote Meer. Sie steigen in die Landungsboote, aber da greift die ägyptische Armee ein. Darauf rufen sie Tel-Aviv an, und Tel-Aviv schickt eine Luftlandesperre und amphibische Panzer. Dann werden die Ägypter zurückgeschlagen und die Israelis ziehen über das Meer hinüber.“
„Hat er die Geschichte so erzählt?“
„Nein, ganz und gar nicht, aber wenn ich sie dir so wiederholen wollte, wie er sie wirklich erzählt hat, würdest du kein Wort glauben.“


Geschichte

Von der Mitte gehalten

Der Abt eines Klosters wurde von Besuchern gefragt: „Wie ist es möglich, dass alle Mönche trotz ihrer verschiedenen Herkunft, Veranlagung und Bildung so miteinander auskommen?“ Statt einer theoretischen Erklärung antwortete der Abt mit einem Bild: „Stellt euch ein Rad vor. Da sind Felge, Speiche und Nabe. Die Felge ist die umfassende Mauer, die aber nur äußerlich alles zusammenhält. Von diesem Rand des Rades aber laufen die Speichen in der Mitte zusammen und werden von der Nabe gehalten. Die Speichen sind wir selbst, die einzelnen unserer Gemeinschaft. Die Nabe ist Jesus Christus. Aus dieser Mitte leben wir. Sie hält alles zusammen.“

Erstaunt schauten die Besucher auf, sie hatten etwas Wichtiges verstanden. Doch der Abt sagte weiter: „Je mehr sich die Speichen der Mitte nähern, umso näher kommen sie auch selbst zusammen. Ins konkrete Leben übertragen heißt das: Wenn wir Christus, der Mitte unserer menschlichen und geistigen Gemeinschaft, wirklich und ganz nähern, kommen wir auch einander näher. Nur so können wir miteinander und füreinander und damit auch für andere leben“.

Weisheit des Mittelalters

Bilder: Katharina2013/ Pixabay
Alonso Cano - Museo de Bellas Artes de Sevilla, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3118742


Earlier Event: September 30
Kirchenmäuse
Later Event: October 2
Ökumenischer Seniorenkreis