St. Bonifatius Wiesbaden

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Monatsgruß an die ältere Generation


Liebe Gemeindemitglieder!

Im Mai feiern wir Pfingsten, das Fest der Sendung des Heiligen Geistes zu Menschen und seine bleibende Gegenwart in der Kirche.

Sich vom Heiligen Geist führen lassen ist aber nicht einfach. Wie kann ich wissen, ob ich mich vom Heiligen Geist oder von meinem eigenen Geist oder sogar vom bösen Geist leiten lasse? Die Unterscheidung der Geister ist angesagt!

Der Heilige Geist führt immer zum Leben und zur inneren Freiheit, er bewirkt Frieden, tiefe Freude, Hoffnung und Liebe. Wenn das Gegenteil in meinem Leben eintritt, dann ist das nicht der Heilige Geist.

Möge der Geist Gottes uns durchs Leben führen und in uns reiche Früchte bringen! Ich wünsche Ihnen gesegnete und frohe Pfingsten!

Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin


Wir können den Geist nicht machen; er ist auch kein Produkt der Kirche. Er ist ein Geschenk des Himmels Gottes. Und ich stelle mir vor: Er umgibt mich wie die Sonnenstrahlen, hell und warm. Er befreit zum Leben. Ich verfüge nicht über ihn. Ich gehöre ihm. Er sieht mich, begleitet mich; ich bin ihm wichtig.

Bischof Franz Kamphaus


Heilige des Monats

Am 2. Mai gedenkt die Kirche der heiligen Wiborada. Wiborada wurde nahe Konstanz in Baden-Württemberg geboren, ihr Geburtsjahr ist nicht bekannt. Sie stammte aus einer vornehmen Thurgauer Familie. Zusammen mit ihrem Bruder Hitto, der in St. Gallen die Schule des Klosters besuchte, lernte Wiborada die Psalmen auswendig, unternahm eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom und pflegte dann ihre Eltern. Schon in dieser Zeit führte sie ein asketisches Leben. Ab 912 lebte sie zur Probe eingeschlossen zusammen mit zwei Dienerinnen in einer Zelle an der Georgskirche nahe St. Gallen, um sich auf das Leben als Reklusin vorzubereiten. (Reklusen - lateinisch Zurückgezogene oder Eingeschlossene - sind Menschen, die zurückgezogen von der Welt, eingeschlossen in einer Zelle bei einem Kloster oder in einer Einsiedelei, ein Leben der Buße führen.) 916 ließ Wiborada sich an Pfingsten endgültig von Bischof Salomon von Konstanz einschließen in eine Zelle an der Kirche St. Mangen in St. Gallen.

Ihre Zelle wurde von vielen Menschen aufgesucht, denn Wiborada war eine hoch geschätzte Ratgeberin und Mahnerin. Sie hat Ulrich von Augsburg bewogen, das Bischofsamt anzunehmen, den schwäbischen Herzog Burchard I. tadelte sie als Kirchenräuber.

Ihr wichtigster Rat ging an Abt Engilbert (925–933). Wiborada kündigte ihm aufgrund einer Vision den Ungarneinfall für das folgende Frühjahr an und veranlasste ihn, Bibliothek und Kirchenschatz rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und für die Mönche eine Fluchtburg zu errichten. Als dann die Ungarn am 1. Mai 926 ins Land fielen, weigerte sich Wiborada, ihr Gelübde zu brechen und mit den anderen zu fliehen, und wurde von den beutegierigen Barbaren erschlagen.

Sogleich setzte die Verehrung dieser ungewöhnlichen Frau ein. Im Januar 1047 erfuhr Wiborada als erste Frau eine päpstliche Heiligsprechung.

2021 wurde das Wiborada-Projekt ins Leben gerufen. Am Ort, wo Wiborada lebte, steht eine nachgebaute Zelle. Im Mai bewohnen Frauen oder Männer für je eine Woche die Zelle. Sie lassen sich einschließen. Die Eingeschlossenen bringen Erfahrung mit dem Alleinsein und dem persönlichen Beten mit. Sie lassen sich auf das Experiment ein, in dieser besonderen Woche Gott zu suchen.


Lachen ist gesund

Beim Gottesdienst klopft der Pfarrer vor dem Evangelium ans Mikrofon und sagt: „Hier stimmt etwas nicht mit dem Mikro.“ Da tönt es aus 200 Kehlen: „Und mit deinem Geiste.“


Geschichte

Ich bekenne mich schuldig

„Angeklagter“, sagte der Großinquisitor, „Ihnen wird vorgeworfen, Menschen ermutigt zu haben, Gesetze, Traditionen und Regeln unserer heiligen Religion zu brechen. Was haben Sie dazu zu sagen?“

„Ich bekenne mich schuldig, Euer Ehren.“

„Sie werden beschuldigt, des öfteren in Gesellschaft von Ketzern, Prostituierten, wucherischen Steuereinnehmern, den kolonialen Erobern unseres Volkes, kurz dem Abschaum der Gesellschaft gesehen worden zu sein. Was sagen Sie dazu?“

„Ich bekenne mich schuldig, Euer Ehren.“

„Man wirft Ihnen vor, öffentlich jene kritisiert und gebrandmarkt zu haben, die in der Kirche Gottes an oberster Stelle gesetzt wurden.“

„Was sagen Sie dazu?“

„Schuldig, Euer Ehren.“

„Schließlich sind Sie angeklagt, die heiligen Lehrsätze unseres Glaubens revidieren, korrigieren und in Frage stellen zu wollen. Was sagen Sie dazu?“

„Ich bekenne mich schuldig, Euer Ehren.“

„Wie heißen Sie, Gefangener?“

„Jesus Christus, Euer Ehren.“

Willi Hoffsümmer (Hg), Kurzgeschichten

Bilder: 165106 / Pixabay,
By probably Friedrich Colner - Cimelia Sangallensia. St. Gallen 1998, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1618732


Earlier Event: April 30
Familiencafé St. Elisabeth
Later Event: May 2
Ökumenischer Seniorenkreis