Liebe Gemeindemitglieder!
Viele von uns haben in der dunklen Jahreszeit nach mehr Sonne gesehnt. Dass es morgens beim Aufwachen schon hell ist und abends noch lange die Sonne zu genießen ist - das macht das Herz froh. Ende Juni sind die Tage am längsten. Nach der Sommersonnenwende ändert sich das dann wieder: die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Es kann vorkommen, dass wir eine Traurigkeit darüber in uns spüren.
Vielleicht kann der Glaube uns dann helfen. Als Christen haben wir Zugang zu einem anderen Licht, das Gott selbst ist und immer da bei uns ist. Christus ist das Licht der Welt. Möge er in unsere Herzen kommen und sie hell machen! Mögen die Menschen in unserer Umgebung etwas von diesem göttlichen Licht spüren!
Ich wünsche Ihnen einen schönen und lichtvollen Juni-Monat!
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Gedicht
Das Jahr steht auf der Höhe,
die große Waage ruht.
Nun schenk und deine Nähe
und mach die Mitte gut.
Herr, zwischen Blühn und Reifen
und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen
und wachsen auf dich hin.Detlev Block (1934-2022, evangelischer Pfarrer, Schriftsteller, Lyriker / aus dem Gotteslob, Lied Nr. 465)
Heilige des Monats
Am 3. Juni gedenkt die Kirche der heiligen Chlothilde. Chlothilde wurde um 474 in Lyon als Tochter des burgundischen Königs Chilperich II. geboren. Als ihre Eltern von einem Rivalen um die Macht in Burgund ermordet wurden, wurde Chlothilde mit ihrer Schwester von ihrem Onkel in Genf erzogen.
Ums Jahr 493 wurde sie die Gemahlin des Merowingerkönigs Chlodwig I. und hatte großen Anteil daran, dass er sich am Weihnachtsfest 498 – als erster germanischer Herrscher – zusammen mit 3000 Franken in Reims von Bischof Remigius katholisch taufen ließ. Diese Entscheidung Chlodwigs war für den gesamten germanisch-romanischen Bereich von größter Bedeutung, sie führte das Ende der von den Goten als Anhänger des Arianismus geprägten Übergangszeit zwischen der Antike und dem Mittelalter herbei.
Nach dem Tod ihres Mannes 511 reiste Clothilde durchs Land, gründete Klöster, stiftete Kirchen und bemühte sich um die Missionierung ihres Volkes. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Tours, wo sie oft am Grab des von ihr sehr verehrten Martin von Tours weilte.
Clothilde starb am 3. Juni 545 in Tours. Ihre Gebeine wurden in die Kirche Saint-Pierre in Paris übertragen, während der Französischen Revolution wurden sie zerstört.
Wenige Jahre nach ihrem Tod wurde Clothilde heiliggesprochen.
Lachen ist gesund
„Jeden Tag eine gute Tat“ lautete das Thema im Religionsunterricht. Der Herr Pfarrer fragt die Kinder: „Wem ist gestern gelungen, einem anderen Menschen Freude zu machen?“
Paul meldet sich: „Ich war bei meiner Oma!“
„Und dein Besuch hat sie sicher glücklich gemacht.“
„Nein, glücklich hab' ich sie gemacht, als ich wieder gegangen bin!“
Geschichte
Der Gefangene und die Ameise
Ein Gefangener lebte jahrelang in Einzelhaft. Er sah und sprach mit niemandem, und seine Mahlzeiten wurden durch eine Maueröffnung gereicht.
Eines Tages kam eine Ameise in die Zelle. Der Mann betrachtete sie fasziniert, als sie im Raum umherkroch. Er hielt sie auf seiner Handfläche, um sie besser beobachten zu können, gab ihr ab und zu einen Krümmel und behielt sie während der Nacht unter seinem Blechgeschirr.
Schließlich wurde ihm klar, dass es zehn langer Jahre Einzelhaft bedurft hatte, um ihm die Augen für die Schönheit einer Ameise zu öffnen.
Anthony de Mello
Bilder: Andy/ Pixabay
Glasfenster in der Basilika Notre-Dame in Genf / Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon