St. Bonifatius Wiesbaden

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Ostern 2020 im Ausnahmezustand

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Liebe Gemeinde, liebe Freundinnen und Freunde, unsere Kirche ist geschlossen, aber die Freiluftkirche (unser Vorplatz) hat geöffnet.  Kirche findet draußen statt – Open Air!

ZUR ERINNERUNG!

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Bereits seit letzter Woche können Sie geweihte Palmzweige und kleine Osterkerzen vor der Glastür der Kirche abholen...

Bereits seit letzter Woche können Sie geweihte Palmzweige und kleine Osterkerzen vor der Glastür der Kirche abholen...

Seit Samstag vor Palmsonntag liegt Straßenkreide bereit, mit der Sie in kurzen Schlagworten auf den Boden aufschreiben können, was Sie bewegt, bedrückt oder was Ihnen spontan einfällt. Vielleicht entsteht so ein schönes Wort-Netzwerk...

Seit Samstag vor Palmsonntag liegt Straßenkreide bereit, mit der Sie in kurzen Schlagworten auf den Boden aufschreiben können, was Sie bewegt, bedrückt oder was Ihnen spontan einfällt. Vielleicht entsteht so ein schönes Wort-Netzwerk...

Für die Karwoche waren unsere Gläser von der Mahn-wache in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Wir stellten sie in Kreuzform vor den drei Stelen - ein Sinnbild für Golgatha -  unterhalb des Kirchturms auf. Es schmerzt, dass die Kirchentüren in der Karwoche und an Ostern verschlossen sind, aber vielleicht liegt in der Krise ja auch eine Chance.  Versuchen wir die Chance aufzugreifen und warten wir in österlicher Hoffnung, was kommt! Bleiben Sie gesund!
Ihre Hedi Seidler mit dem Team vom Kirchort St. Mauritius

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  1. Gründonnerstag. Sobald die Dämmerung hereinbricht, brennen Kerzen - die Nacht hindurch als Symbol der Wache und laden zum Gebet.

  2. Karfreitag bleiben die Gläser leer. Besucher können kleine Steine in die Gläser als Zeichen der Sünde, der Reue und Bitte um Vergebung legen. Steine liegen daneben .  Vielleicht können die Steine auch Zeichen des Gedächtnisses an Jesu Tod sein, so wie Juden es auf den Gräbern  ihrer Angehörigen tun.

  3. Ostersonntag werden die Gläser mit frischem Wasser gefüllt, um Blumen und kleine Sträußchen aufzunehmen. Sie sind herzlich eingeladen, Blumen aus Feld Wald und Flur herbei zu bringen, um ein blühendes Kreuz  als Zeichen der Auferstehung entstehen zu lassen. Je mehr umso besser!

DANKE AN ALLE FÜRS MITBETEN
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In allem Schwerem und trotz allem wünschen  wir von Herzen: Frohe Ostern! Mit herzlichen Grüßen auch von Pfarrer Nebel, Pastoralreferent Stefan Herok, dem ganzen Ortsausschuss und der Vorsitzenden Gerda Michaelis

In allem Schwerem und trotz allem wünschen
wir von Herzen: Frohe Ostern! Mit herzlichen Grüßen auch von Pfarrer Nebel, Pastoralreferent Stefan Herok, dem ganzen Ortsausschuss und der Vorsitzenden Gerda Michaelis


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In der Woche nach Ostern melden wir uns bei allen christlichen Haushalten der Thomas– und der St. Mauritiusgemeinde mit einem

Extra-Blatt

unseres ökumenischen Gemeindebriefes ‚Miteinander‘! Darin laden wir die Nachbarschaft zum Austausch ein, bieten unsere Hilfe an und einen österlichen Impuls von Stefan Herok ...


Wo Ostern anfängt…

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Ein „Shut down“ wie wir ihn noch nie hatten, legt unsere Gesellschaft lahm. Viele machen sich große Sorgen um Gesundheit und Wirtschaftskraft, bei sich selbst, in nächster Umgebung und weltweit! Für viele geht es in beiden Bereichen existentiell um Leben oder Tod. Aber auch wer „nur“ seine liebsten Menschen nicht treffen kann oder auf vertraute gemeinschaftliche Rituale verzichten muss, ist unter Umständen „todtraurig“. Verdammt viel „Passion und Karfreitag“! Wie kann man da glaubwürdig von Ostern, Auferstehung und Überwindung des Todes reden? Ich möchte Ihnen erzählen, wo Ostern für mich anfängt.

Jesusglaube hin, Ostergeschichten her, der Tod ist damit ja nicht aus der Welt. Er behält seine oft dramatische Wirklichkeit. Das sehen wir ja in diesen schlimmen Tagen. Was ist da also überwunden? Jesus, so glaube ich, hat dem Tod seine übermäßige und fast alles beherrschende Macht genommen. Er hat den Tod wieder auf das zurückgestutzt, was seine notwendige und sinnvolle Aufgabe ist in der Schöpfungsordnung der Welt. Das Hauptinstrument, mit dem der Tod über unser Leben herrscht, ist die Angst. Mit ihr begann er in den Herzen und Köpfen von uns Menschen sein teuflisches Zerstörungsspiel. Und so begann seine gewaltige, seine gewalttätige Expansionsgeschichte, sein Aufstieg zur Weltmacht.

Ich möchte Ihnen die christliche Osterbotschaft als eine Geschichte der Angstbewältigung vorstellen. Jeder kennt Ängste. Manchmal kaum auszuhalten. Wie kann ich ihnen nur entkommen? Manche von uns werden in der Angstabwehr eher aggressiv, mit Gewalt, und vor allem mit Egoismus. Da haben das Leben und die Rechte der anderen kaum Platz.  

Andere reagieren eher depressiv. Bei ihnen erzeugt die Angstabwehr Minderwertigkeitsgefühle. Daraus entsteht dann oft Abhängigkeit und Sucht. Sie machen sich selbst schlecht und lassen sich von anderen zuviel gefallen. Wo aber die Angst Egoismus oder Depression erzeugt, da keimt und wuchert immer der Tod. Leben, Liebe, Freiheit sind auf diese Weise nicht zu haben.

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Jesus verkörpert für mich ein Lebensmodell, das sich dieser zerstörerischen Angst aktiv widersetzt. Er ist nicht von ihr einzuschüchtern. Für mich ist es Gott selbst, der Jesus die Kraft gegeben hat, dem Tod diese zerstörerische Macht zu nehmen. Auch Jesus war nicht ohne Angst. Im Gegenteil. Als ihn jüdische und römische Machthaber zum Tod am Kreuz verurteilen und umbringen, sieht er sich von Gott, seinen Freunden und allen guten Geistern verlassen. Aber er verzichtet bewusst auf Gegengewalt. Er will ihren tödlichen Kreislauf durchbrechen. Er bleibt seiner Lebensbotschaft der Gewaltlosigkeit treu. Er bleibt seiner Liebe treu. Denn das bedeutet Liebe für ihn: eher zum Opfer zu werden als zum Täter. Liebe bedeutet für ihn, immer das Leben zu fördern, was es ihn auch kostet.

Sein ganzes Leben lang hat er dieses Programm verwirklicht: Ganz und gar für die Menschen da zu sein! Sich für das Leben stark zu machen. Solche Liebe ist die Kraft, sämtliche tödlichen Kreisläufe zu durchbrechen. Darin ist er mein Vorbild. Sein Leben wurde zum Modell: Nächstenliebe. Du, Mensch, findest dein Glück, indem du zum Glück und Heil anderer Menschen beiträgst.

Ich weiß nicht, wie viele überstundenbereite Krankenpflegekräfte und ÄrztInnen, wie viele unermüdliche Lebensmittelverkäufer und erschöpfte PolitikerInnen sich im großen Coronastress dieser Wochen aus christlicher Motivation weit über die Grenzen ihrer Kräfte hinaus engagieren. Ich will niemanden christlich vereinnahmen und das humanitäre Potential anderer Weltanschauungen keineswegs schmälern.

Aber wenn jemand verstehen will, was wir Christen mit Auferstehung meinen und wo Ostern anfängt, dann dort, wo Menschen ihr Leben so für andere einsetzen! Aber auch, wo jetzt jemand anfängt, für sie gerechtere Löhne zu fordern und ein nachhaltigeres Wirtschaftssystem! Wo eine Künstlerin für sie Musik macht und ganze Straßenzüge ihnen applaudieren, überall da fängt Ostern an!

Pastoralreferent Stefan Herok


Einander beistehen

Wir laden mit vielen anderen Gemeinden dazu ein, werktags beim Glockengeläut einen Moment innezuhalten und ein Vaterunser oder ein anderes Gebet zu beten: miteinander, füreinander, für die Kranken, für ihre Familien. Auch am Sonntag läutet es um 12 Uhr für das gemeinsame Gebet.

Für ein seelsorgerliches Gespräch stehen Ihnen telefonisch Pfarrer Dr. Klaus Neumann von der ev. Thomasgemeinde (0611 / 52 35 46) und Pastoralreferent Stefan Herok vom kath. Kirchort
St. Mauritius (0172 / 40 97 706) zur Verfügung. Wenn Sie eine Einkaufshilfe benötigen, wenden Sie sich an uns, wir helfen Ihnen! Und wenn Sie selbst Ihre Hilfe anbieten möchten, sagen Sie uns gerne Bescheid. Melden Sie sich einfach bei Anne Sophie Meine (0162 / 74 74 131), Katrin Sünderhauf (0172 / 99 72 889) oder beim Pfarramt der Thomasgemeinde (0611 / 52 35 46).
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

Und wenn Sie uns schreiben möchten: Kath. Pfarrei St. Bonifatius, Kirchort St. Mauritius, Abeggstraße 37, 65193 Wiesbaden

Melden Sie sich bitte bei uns,
- wenn Sie ein persönliches Gespräch mit uns wünschen!
- wenn Sie Menschen kennen, denen eine Kontaktaufnahme unsererseits guttäte!
- wenn Sie eine Idee haben, wie Kirche sich hier in der Nachbarschaft konkret betätigen könnte.
- wenn Sie Hilfe benötigen oder selbst Hilfe anbieten möchten.

Besuchen Sie unsere geistliche Betrachtung der Mauritius-Kunstausstellung „Trotz aller Schwere“ von Claudia Merx auf der Bonifatius-Homepage:
https://youtu.be/3A-9iVDcwHs

Nach wie vor gibt es das Angebot der
„Messe daheim“ aus St. Bonifatius!
www.bonifatius-wiesbaden.de
Die Gebetsblätter liegen vor der Krypta,
die tagsüber zum Gebet geöffnet ist!

Die schönen Bilderinner-ungen stammen vor allem von Stefan Benner, aber auch von Gertrud Vitt, Gerda Michaelis und Stefan Herok.
Vielen Dank!