Tür 9
9. Dezember: Umwege
Bei einer größeren Baustelle wird normalerweise eine Umleitung eingerichtet, um eine solche Streckensperrung zu umfahren. Meist ist diese Strecke jedoch etwas länger und zeitintensiver als der Ursprungsweg. Gerade, wenn ich unter Zeitdruck und zu knapp losgefahren bin, kann das sehr ärgerlich sein. Das spüre ich sehr schnell meine Ungeduld. Aber selbst, wenn ich mich über diese Verzögerung ärgere, komme ich doch nicht schneller voran. Vielmehr bekomme ich dazu auch noch schlechte Laune.
Manche Dinge brauchen wohl ihre Zeit, selbst wenn wir sie gerne beschleunigen möchten, um schneller ans Ziel zu gelangen. Doch „das Gras wächst auch nicht schneller, wenn ich daran ziehe“, besagt ein altes Sprichwort. Im Gegenteil, bei zu viel Druck reisse ich es vielleicht sogar samt seiner Wurzel aus und mache es kaputt.
Am heutigen Tag lade ich Sie dazu ein, Situationen aus Ihrem eigenen Leben vor Gott zu bringen, in denen Sie um Geduld und Durchhaltevermögen bitten. Und vielleicht hilft Ihnen die Vorstellung, dass Gott Ihnen, wie ein liebevoller Gärtner beim Wachsen zuschaut. Er gibt Ihnen die Zeit, die Sie brauchen, reißt Ihre Blätter nicht mit Druck und Gewalt heraus. Vielleicht braucht es in manchen Situationen auch einfach einen Umweg, um das ersehnte Ziel wirklich zu erreichen...
Ihre Pastoralreferentin Stephanie Hanich
Foto: Otto Durst / Adobe Stock