St. Bonifatius Wiesbaden

30. November

Verschlossen

Beim Thema „Verschlossen“ muss ich immer direkt an eine Predigt denken, die ich als Theologiestudentin während eines Praktikums in der JVA Hannover von meinem damaligen Mentor im Sonntagsgottesdienst gehört habe. Sie ist mir wirklich sehr eindrücklich in Erinnerung geblieben. Die Predigt zum Evangelium über die Heilung eines Taubstummen (Vgl. Mk 7,31-37) startete mit den Worten: „Kennen Sie auch Menschen, die sind so zu, dass man gar nicht mehr an sie heran kommt. Egal, was man versucht, diese Menschen haben sich völlig abgeschottet. Wie eine Konservendose sind diese Menschen ganz dicht. Ich wünschte mir in solchen Momenten, es würde eine Art Dosenöffner für Menschen geben!“

Im Markusevangelium gelingt es Jesus zum Glück, den Taubstummen zu heilen. Hier heißt es: „Danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden (Mk 34-35).“ Jesus hatte anscheinend den richtigen Dosenöffner zur Hand.

Am heutigen Tag unseres Onlineadventskalenders lade ich Sie dazu ein auf Spurensuche zu gehen, welche inneren Zimmer es in ihrer Herzenswohnung gibt. Welche sind offen? Wo ist es aufgeräumt? In welchen inneren Räumen ist ein kleiner Hausputz nötig? Gibt es bei Ihnen Räume, wo die Fenster und Türen fest verbarrikadiert sind? Wo brauchen Sie einen Dosenöffner? Vielleicht nehmen Sie sich heute bewusst einen Moment Zeit, um mit Gott im Gebet darüber ins Gespräch zu kommen. Verändert sich etwas für Sie, wenn Sie Jesus Einladunghören: „Effata, öffne Dich?“

Ihre Pastoralreferentin Stephanie Hanich
Foto: lisa Gött/Adobe Stock