Tür 3
3. Dezember: Schließen
Ein Spruch, den ich einmal auf einer Postkarte gelesen habe, besagt: „Wer immer nur offen ist, ist am Ende nicht ganz dicht!“ Selbst wenn sich der Spruch zunächst sehr lustig anhören mag. Ich finde, da ist etwas sehr Wahres dran.
Geschlossene Türen sind nicht immer nur ein Hindernis. Sie können ganz oft auch einen Schutzraum markieren, eine Grenze zwischen Innen und Außen sichtbar machen. Bei aller Offenheit braucht es im manchmal hektischen Alltag die Möglichkeit des Rückzugs. Jeder braucht es von Zeit zu Zeit, einfach mal für nichts und niemanden verfügbar sein zu müssen. Nur, wenn ich mir diese Freiräume immer wieder zugestehe, kann ich innerlich leer werden, neue Kräfte tanken, Vorheriges setzen lassen, einfach mal sein.
Auch Jesus selbst kannte diese Momente, in denen er Raum brauchte und die Türen komplett schließen musste. Die Bibel erzählt uns davon, dass er dann in die Einsamkeit ging, selbst für seine Jünger nicht verfügbar war, um alleine mit Gott ins Gespräch zu kommen (vgl. zum Beispiel Mt 14, 23).
Ich lade Sie heute bewusst dazu ein, die inneren Türen für einen Moment zu schließen und durchzuatmen. Was geht Ihnen dabei durch Kopf, Bauch und Herz? Und wie immer hat alles, was sich in Ihnen meldet und zum Klingen kommt, Platz und Raum bei Gott…
Ihre Pastoralreferentin Stephanie Hanich
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