St. Bonifatius Wiesbaden

Hallo und Muraho (Guten Tag auf Kinyarwanda)

Gemeindebrief, Musik Kultur KircheKatarzyna Klöckner

In der Ausgabe Aug./Sept. 2023 habe ich davon berichtet, dass ich ein Auslandsjahr in Ruanda machen werde. Hier nun ein erster Bericht:

Ich war überwältigt von all den neuen Informationen und Eindrücken, die anfangs auf mich einprasselten. Jetzt bin ich schon vier Monate hier und die Zeit vergeht wie im Flug.

Die Pallottinerbrüder in Kigali haben mich herzlich in ihrer Community begrüßt und sind sehr hilfsbereit, wenn ich Fragen oder Probleme habe.

Nach den ersten Tagen fing ich mit meiner Arbeit in der Druckerei an. Sie ist sehr abwechslungsreich. Die Hardcovers für die Bücher werden vollständig manuell angefertigt und um die gedruckten und vorher von Hand sortierten Buchseiten geklebt.

Einige meiner Kolleg*innen versuchen immer wieder, mir Wörter auf Kiyarwanda (die einheimische Landessprache) beizubringen. Irgendwann habe ich angefangen, die Worte auf Karteikarten aufzuschreiben und (mehr oder weniger...) nachhaltig auswendig zu lernen. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele sich freuen, wenn man versucht, mit ihnen in ihrer Muttersprache zu kommunizieren.

Zwei Wochen nach meiner Ankunft begann ich mit einer weiteren Arbeit in der Nursery School der Pallottiner. Sie entspricht dem Kindergarten in Deutschland. Allerdings werden die Kinder schon richtig unterrichtet.

Basierend auf einem Wochenthema (z.B. „Mein Zuhause“) lernen sie das Alphabet und zu zählen. Klingt vielleicht erst einmal nicht so viel, man muss aber bedenken, dass die Drei- bis Siebenjährigen dies täglich in drei verschiedenen Sprachen (Französisch, Englisch und Kinyarwanda) machen. Ich selbst unterrichte Musik und Zeichnen auf Englisch.

Ich singe auch noch im französischen Chor mit, der jeden Sonntag den Gottesdienst musikalisch gestaltet. An drei Tagen wird geprobt. Ruanda ist ein sehr gläubiges, dicht bevölkertes und von vielen Sprachen geprägtes Land. Allein in der Kirche der Pallottiner gibt es jeden Sonntag vier Gottesdienste, zwei auf Kinyarwanda, einen auf Swahili und einen (in dem mein Chor singt) auf französisch .

Der Chor ist für die Mitglieder eine Art großer Familie, die aufeinander acht gibt. So besuchen sie sich gegenseitig an Geburtstagen oder bei Todesfällen. Auch wenn jemand krank oder in finanzieller Not ist, wird diese Person nicht im Stich gelassen.

Ich finde es sehr schön, das hier zu erleben und hoffe, dass ich selbst etwas von der Art, sich umeinander zu kümmern, mit nach Deutschland nehmen kann.

An den Wochenenden besuchen meine Mitfreiwilligen und ich uns regelmäßig, um gegenseitig unsere Einsatzstellen kennenzulernen und gemeinsam etwas zu unternehmen. So waren wir z. B. schon häufiger auf dem berühmten Kimironko Markt in Kigali, auf dem es u.a. viele bunte Stoffe zu kaufen gibt. Man kann sich hier direkt ein Kleidungsstück schneidern lassen.

Ich möchte mich nun für das Interesse an meinem Freiwilligendienst bedanken. Trotz Unterstützung des Bundesministeriums bleibt ein Teil der Kosten an meiner Entsendeorganisation hängen.

Deshalb wäre es mir eine unfassbare Freude, wenn Sie/ Ihr Pallotti-MaZ finanziell etwas unter die Arme greifen könnten. Die kleinsten Beträge sind eine große Hilfe.

Herzlichen Dank und viele liebe Grüße aus Ruanda

Jeremias

Empfänger: Deutsche Provinz der Pallot-

tiner e.V.

IBAN: DE52 7509 0300 0102 1839 35

BIC: GENODEF1M05 (LIGA Bank eG)

Verwendungszweck: 23 000 2 und Adresse des Spenders, wenn Spendenbescheinigung erwünscht