St. Bonifatius Wiesbaden

Gemeindebrief 3/15: Aus den Kirchorten

Aus dem Leben der PfarreiAutor

Kirchorte St. Michael und Heilige Familie

Ortsauschuss St. Michael berät über Willkommenskultur für Flüchtlingsarbeit

In der gut besuchten Sitzung des Ortsauschusses Ende Januar stand gleich zu Beginn der Tagesordnung eine zwei stündige Beratung über das Thema Flüchtlingshilfe und Willkommenskultur am Kirchort St. Michael.

Die Gemeinde macht seit einiger Zeit die Erfahrung, dass Menschen aus der Flüchtlingsunterkunft in der Mainzer Straße zu ihnen in den Gottesdienst kommen.  „Wir freuen uns, dass Menschen, die hier in Wiesbaden Asyl erbeten zu uns in die Gemeinde kommen.“ so die Ortsauschussvorsitzende Gabriele Dries. Zum Kirchenkaffee (1. und 3. Sonntag) kommen zudem immer wieder Flüchtlinge aus Eritrea zu Besuch, die Kontakt mit der Gemeinde suchen. 
Um die anfänglichen Sprachbarrieren zu überwinden, wurde bald ein Übersetzer eingebunden.  „ Endlich haben wir dann verstanden, dass eine eritreische Frau ihr Kind taufen lassen will, daraufhin konnten wir eine ehrenamtliche Helferin gewinnen, die für eine kleine Feier in den Gemeinderäumen Unterstützung angeboten hat“, weiß Gemeindereferentin Marion Lindemann zu berichten.

Für die weiteren Überlegungen wie sich der Kirchort in der Flüchtlingsarbeit noch intensiver engagieren kann, hatte sich der Ortsauschuss fachliche Unterstützung eingeladen. Tekle Fecadu, der vor vielen Jahren aus Eritrea nach Deutschland kam, berichtete von den sehr schwierigen Bedingungen von Flüchtlingen, die zum Teil Monate und jahrelang auf der Flucht waren und völlig erschöpft und traumatisiert in Wiesbaden ankommen. 

„Für diese Menschen ist es wichtig einen Anker und eine Hoffnung zu finden“, weiß Fecadu aus eigener Erfahrung zu berichten. “ Da ist eine offene Gemeinde eine gute Anlaufstelle.“ Fecadu unterstützt Flüchtlinge in allen Lebensbelangen. Seine Motivation nimmt er aus seiner eigenen Lebensgeschichte. „Ich möchte das weiter geben, was ich vor vielen Jahren selber erlebt habe.“ Sein Anliegen ist es, Betroffenen Arbeitsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven zu verschaffen.
Über die gesetzlichen Hintergründe von Asylanträgen und die Möglichkeiten auf eine drohende Abschiebung zu reagieren berichtete Michael Hübner vom Flüchtlingsrat Wiesbaden. Seit kurzem wohnt er am Kirchort St. Michael. Hübner ist über Wiesbaden hinaus bekannt. Er berät seit fast drei Jahrzenten Betroffene, die vor einer Abschiebung stehen. „Menschen dürfen nicht in katastrophale Zustände abgeschoben werden“ ist sein Apell.

Eingeladen war auch Gemeindereferent Heiko Litz, der sich in der Flüchtlingsarbeit der Pfarrei St. Bonifatius engagiert. Er informierte über das Engagement der Pfarrei bei der Unterstützung von Flüchtlingen. „Es ist unsere ureigenste Aufgabe als Christen uns für verfolgte und gefährdete Menschen einzusetzen. Dabei ist es wichtig die Menschen nicht mehr als Empfänger unserer Hilfe zu sehen, sondern als Menschen die einen Namen und eine Geschichte haben mit vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten.“ Was die Menschen brauchen, die auf ihrer Flucht hier gestrandet sind, sind Zugänge in die Gesellschaft.  

Der Ortsauschuss machte an diesem Abend Nägel mit Köpfen in der Flüchtlingshilfe. Neben einem Spendenaufruf für Spielgeräte in der Flüchtlingsunterkunft beschließen die Mitglieder für den Sonntagsgottesdienst in mehreren Sprachen zu werben. Des Weiteren bringt der Ausschuss ein Projekt auf den Weg, das vor allem junge Familien in den Blick nimmt. In St. Michael muss nicht erst eine Willkommenskultur aufgebaut werden, sie ist bereits vorhanden.

Text: Heiko Litz, Bild: Michael Braun

In den Wochen nach der Sitzung wurde viel telefoniert, gemailt, geschrieben und einiges bereits umgesetzt: der Herd für die Puppenküche ist gekauft, einem Eriträer wurde ein Vorstellungsgespräch in einem landwirtschaftlichen Betrieb vermittelt, für zwei Frauen mit Kind steht jeweils eine Wohnung in Aussicht. 

Gabriele Dries setzte sich für einen Flyer ein, der an alle Kirchorte und Gemeinden in Wiesbaden verteilt wird. Unter der Überschrift „St. Michael setzt ein Zeichen für Toleranz“ wird das Engagement von St. Michael in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dargestellt. Es geht hierbei allerdings nicht um Selbstdarstellung, sondern um die Einladung, die angedachten Ideen zu konkretisieren und den Kreis der Engagierten zu erweitern. 

Heiko Litz hat es so formuliert: „Jeder von uns kann sich mit seinen eigenen Möglichkeiten einbringen, damit Flüchtlinge eine Chance haben, sich zu integrieren und an unserem Leben teilzuhaben.“ So sind wir vom OA St. Michael dabei, uns mit Vertretern der Schulen und unserem Kita-Team auszutauschen, denn dort, an der Basis wird erkennbar, was es braucht. 

Parallel kam der Vorstand der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) auf St. Michael zu mit dem Vorschlag, dort ökumenische, internationale Gottesdienste mit anschließendem Austausch bei Kaffee und Tee anzubieten. St. Michael bietet sich wegen der Nähe zu der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge als Treffpunkt an. In der evangelischen Schwesterkirche, der Johannesgemeinde, könnten Familiennachmittage stattfinden. Bis zum ersten Gottesdienst an Ostern gibt es noch viel zu bedenken und zu tun… Unterstützen Sie das Engagement mit Ihrem Gebet, mit Ihrer Spende und Ihrer Mithilfe! 

Marion Lindemann

Kirchort St. Bonifatius

Neue Beleuchtung für St. Bonifatius

Eine neue Lautsprecheranlage ist installiert. Insgesamt ist die gefundene Lösung auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber der alten Anlage.

Seit geraumer Zeit beschäftigt sich der Verwaltungsrat aber auch mit der Beleuchtung in der Kirche. Die vorhandenen Pendelleuchten sind in die Jahre gekommen und können – zumal die früheren Leuchtkörper nicht mehr zur Verfügung stehen – die Kirche nur noch schlecht ausleuchten. Immer wieder hören wir, dass an manchen Stellen die Nutzung von Gesangbüchern nur unter Problemen möglich ist. Das Licht der Leuchten ist fahl, die Pendelkörper hängen z.T. unterschiedlich hoch, bisweilen blendet auch das Licht einiger Leuchten. Wir versuchen hier eine Verbesserung zu erreichen.

Dazu hat der Verwaltungsrat für eine Beratung und für Angebote einen Lichtplaner verpflichtet, der mittlerweile auch Vorschläge erarbeitet hat. Die vorhandenen Leuchten sollen grundsätzlich erhalten, aber lichttechnisch umgestaltet und energetisch aufgerüstet werden (LED-Beleuchtung). Auch weitere Beleuchtungseffekte sind möglich (z.B. bessere Beleuchtung der Bilder an den Nebenaltären).

Daneben muss natürlich auch die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht werden, Leitungen sind zum Teil neu zu verlegen, das Display in der Sakristei muss überarbeitet werden.
Das Projekt, das eine längere Vorplanung erforderlich macht und verschiedene Alternativen vorschlägt, soll in diesem Jahr umgesetzt werden. Die notwendigen Aufwendungen werden voraussichtlich mehr als 50.000 Euro betragen.

Hans-Peter Thurn

Bekanntmachung des Verwaltungsrats

Jahresplanung 2015

Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 2. Februar 2015 die diesjährige Jahresplanung der Kirchengemeinde St. Bonifatius beschlossen. 

Gemäß § 2 des Kirchenverwaltungsgesetztes wird diese Planung in der Zeit vom
06. März bis 20. März 2015 im Zentralen Pfarrbüro aus gelegt und kann dort eingesehen werden.

Wiesbaden, 09. Februar 2015

Hans-Peter Thurn, 
stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates St. Bonifatius